O2 nimmt letzte 3G-Sender vom Netz

Das Ende von UMTS in Deutschland

29. Dezember 2021

Eine Mobilfunk-Ära geht zu Ende: O2 / Telefónica will am 30.12.2021 die letzten 3G-Standorte im O2 Mobilfunknetz abschalten. Damit ist das Aus von UMTS (3G) in Deutschland besiegelt. Die freigewordenen Frequenzen bei 2.100 MHz, die O2 bisher für 3G nutzte, werden komplett für den 4G-Standard eingesetzt. Das 2G-Netz bleibt als Basisnetz für mobile Telefonie und SMS bestehen. Die mobile Datennutzung läuft über die schnelleren 4G- und 5G-Mobilfunkstandards im O2 Netz.


Einer der letzten O2 3G-Standorte steht in Wuppertal und wird am 30.12.2021 abgeschaltet (Bild: Telefónica Deutschland)

»Vor über 20 Jahren haben wir mit 3G den Weg für die mobile Datennutzung in unserem Land geebnet. Mittlerweile ist diese Technologie in die Jahre gekommen, sodass wir sie nun zum Jahresende ablösen«, sagt Markus Haas, CEO von O2 / Telefónica Deutschland.

O2 hat die flächendeckende Abschaltung des 3G-Netzes seit Juli 2021 in mehreren Schritten vollzogen. Im Sommer verfügte das Unternehmen noch über rund 16.000 Standorte mit 3G-Technik. Am 30.12.2021 wird der Anbieter die letzten rund 300 3G-Standorte endgültig vom Netz nehmen.

Der Mobilfunkanbieter will sich auf dem konsequenten Ausbau des 5G-Netzes konzentrieren. Das 4G Netz von Telefónica / O2 stünde nach Angaben des Unternehmens für über 99 Prozent der Bevölkerung bereit.

Durch die Umwandlung von 3G in den schnelleren 4G-Standard will O2 aus demselben Frequenzspektrum mehr Leistung für die Kunden herausholen. Sie surfen bei 4G mit bis zu 225 MBit/s im O2 Netz, statt mit bis zu 42,2 MBit/s bei 3G. Im Durchschnitt ermöglicht das 4G-Netz von O2 nach Angaben des Anbieters 59,7 MBit/s im Download und 25,6 MBit/s Upload. Zudem hat 4G mit etwa 20-40 Millisekunden deutlich schnellere Reaktionszeiten als 3G mit rund 50-150 Millisekunden. Darüber hinaus bieten Sprachanrufe über das 4G-Netz (via Voice over LTE, VoLTE) einen kürzeren Rufaufbau sowie eine bessere Gesprächsqualität, erklärt der Mobilfunknetzbetreiber weiter.

Für Kunden, die zuletzt noch im 3G Netz unterwegs waren, hat Telefónica / O2 unter anderem einen kostenlosen SIM-Tausch angeboten, falls diese noch eine auf 3G beschränkte SIM-Karte nutzten. Wo noch erforderlich – zum Beispiel aufgrund von Alttarifen – habe der Anbieter die Tarife im Vorfeld kostenlos für 4G freigeschaltet. Zu beachten ist, dass Kunden auch ein 4G-fähiges Mobiltelefon benötigen; entsprechende Geräte bietet O2 ebenfalls an.

3G galt vor über 20 Jahren als Hoffnungsträger für ein neues mobiles Zeitalter und markierte den Start der mobilen Datennutzung. Entsprechend begehrt waren die Frequenzen, die bei der Auktion im Jahr 2000 für insgesamt über 100 Milliarden Mark versteigert wurden. Der kommerzielle Start des 3G-Netzes erfolgte jedoch erst im Jahr 2004, als auch erste 3G-fähige Endgeräte auf den Markt kamen.

Laut Telefónica habe das 3G-Netz in seiner Hochzeit nie den Ausbaustand erreicht, den 4G heute bietet. O2 erreichte nach eigenen Angaben mit seiner 3G-Versorgung rund 90 Prozent der Bevölkerung. Mit 4G versorgt das O2 Netz heute über 99 Prozent der Bevölkerung. Das neue O2 5G-Netz soll bis Ende 2025 ganz Deutschland versorgen, so der Anbieter weiter.

Quelle: Mitteilung von Telefónica Deutschland / O2

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