Chip Mobilfunk-Netztest 2023: Telekom gewinnt erneut

Netze werden besser, Dauerbaustelle Bahn

21. November 2023

Das beste Mobilfunknetz Deutschlands gibt es bei der Telekom. Zu diesem Schluss kommt der bundesweite CHIP Netztest 2023/2024. Die Fachzeitschrift und die Messtechnik-Teams von NET CHECK haben zum 14. Mal einen Mobilfunknetztest durchgeführt. Die Tester waren mit speziellen Messfahrzeugen, in Zügen und zu Fuß unterwegs. Zusätzlich wurden Daten zur Netzverfügbarkeit von über zwei Millionen Smartphones von Nutzern erfasst - nach deren Zustimmung in Rahmen des Crowd-Sourcing Tests.

CHIP Mobilfunk-Netztest 2023
Chip Mobilfunk-Netztest 2023: Telekom gewinnt (Bild: Chip)

Da das 5G Netz bereits an vielen Orten verbreitet ist und viele Geräte und Tarife das neue Netz bereits unterstützen, haben die Tester den Großteil der Messungen mit Smartphones durchgeführt, die auch die 5G-Netze dort nutzen, sofern sie vor Ort verfügbar sind. Sonst fallen die Geräte auf das 4G oder 2G Netz zurück. Die Test-Fahrzeuge hätten knapp 11.000 Kilometer abgefahren, zusätzlich waren die Tester in Fernzügen, im öffentlichen Nahverkehr und zu Fuß an stark frequentierten Orten unterwegs. Weitere Details zum aktuellen Test finden Interessenten auf der Website von Chip.

Die Ergebnisse unseres großen Netztests zeigen, dass alle drei Netze besser geworden sind. Ein Grund soll der 5G-Ausbau sein, da in den letzten Monaten stark ausgebaut wird. Dennoch gab es die Plätze 1 bis 3 zu verteilen. Die Telekom hat sowohl die Gesamtwertung des Tests wie auch alle Teilwertungen für 5G, Fernzüge und die fünf Großstädte gewonnen. Dabei haben die Tester Berlin, Hamburg, München, Stuttgart und Leipzig genauer untersucht. Das Unternehmen kommt, wie auch im letzten Jahr, auf Platz 1 und erhält in der Gesamtwertung die Schulnote 1,2 und führt das 5G-Ranking sogar mit der Bestnote 1,0 an.

Auf dem zweiten Platz folgt Vodafone. Die Düsseldorfer erhalten in der Gesamtwertung eine 1,4. Auch in den Teilwertungen landet Vodafone jeweils auf dem zweiten Platz – mit einer Ausnahme in München, wo der Anbieter hinter O2 auf dem dritten Platz landet. O2 bleibt das Schlusslicht und erreicht auch in diesem Jahr mit einer 1,7 knapp keine sehr gute Note in der Gesamtwertung. In der 5G-Wertung holte sich die Telefónica-Tochter eine sehr gute 1,3. Der Netzbetreiber liege laut Test dennoch hinter Vodafone, das hier eine 1,2 bekommt.

Vor allem die Performance in den Mobilfunknetzen habe zugelegt, so die Tester. Bei den Downloads führt die Telekom mit 347 MBit/s deutlich. Vodafone kann im Vergleich zum Vorjahr (5G-Smartphone im Freefloating-Modus) O2 in dieser Disziplin wieder überholen und erreicht einen Schnitt von 206 MBit/s. Auch O2 steigert sich auf knapp 190 MBit/s. Den Zuwachs führen die Tester auf den 5G-Ausbau zurück, insbesondere auf vermehrte Nutzung vom Band N78 bei 3,6 GHz. Auch bei den Uploads legen alle drei Netze im Vergleich zum Vorjahr zu. Die Telekom erreicht im Durchschnitt 73 MBit/s gefolgt von Vodafone mit 58 MBit/s und O2 mit 52 MBit/s.

Beim klassischen Telefonieren haben alle Netzbetreiber eine sehr gute Bewertung erhalten. Das gelte in fast jeder Disziplin - auf der Autofahrt durch die Städte, über Autobahnen und Landstraßen sowie zu Fuß durch die Innenstädte. Die einzige Ausnahme bilden die Messungen in der Bahn. Der Mobilfunk in der Bahn bleibt also nach wie vor eine Baustelle für die Netzbetreiber. Dies gilt sowohl für Telefonie als auch für die Datenübertragung. Eines der größten Hindernisse für einen guten Mobilfunkempfang sind die Fenstern in den Fernzügen. Hier will die Bahn im nächsten Jahr nachbessern, so dass die Fenster das Funksignal besser durchlassen.

Neben 5G wurde auch das LTE-Netz getestet und ausgewertet. Die Tester haben festgestellt, dass immer mehr Flächen mit einer schlechten Verfügbarkeit geschlossen werden. Dennoch gäbe es immer noch Unterschiede zwischen den Netzen. Und die Netzverfügbarkeit heißt nicht, dass die Nutzer schnell und ohne Störungen surfen können. Weitere Ergebnisse des CHIP Netztests 2023 finden Sie auf deren Website.

Quelle: u.a. Chip

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