Markt rund um Smartphones wächst auf 38,9 Milliarden Euro

Zahl der installierten Apps steigt weiter

23. Februar 2024

Robuste Geräte, hohe Investitionen in den Netzausbau, stabile Absatzzahlen: Der deutsche Markt für Smartphones, Apps und Mobilkommunikation soll 2024 auf 38,9 Milliarden Euro wachsen. Im Vergleich zum Vorjahr (38,4 Milliarden Euro) beträgt die Steigerung 1,3 Prozent. Das zeigen aktuelle Berechnungen des Digitalverbands Bitkom, die anlässlich des am Montag beginnenden Mobile World Congress in Barcelona veröffentlicht werden.

Das Wachstum wird demnach vor allem durch Investitionen in die Netzinfrastruktur und steigende Umsätze mit mobilen Telekommunikationsdiensten getrieben. Sprach- und Datendienste machen mit 22,9 Milliarden Euro den größten Anteil aus. Das Segment wächst in diesem Jahr voraussichtlich um 1,9 Prozent. Noch stärker nehmen die Investitionen der Netzbetreiber in die mobile Infrastruktur zu, die 2024 um 3,4 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro steigen werden. Hinzu kommen weitere Aufwendungen für Frequenzen, Gebäude und Bauarbeiten, die in diese Zahlen nicht eingerechnet sind.

Smartphone-Markt wächst auf 38,9 Milliarden Euro

Mit den Smartphones selbst sollen, wie bereits im Vorjahr, 11,4 Milliarden Euro umgesetzt werden. Der Absatz zieht dagegen deutlich an: 2024 werden mit 21,8 Millionen Geräten 8,4 Prozent mehr Smartphones verkauft als im Vorjahr, als es 20,1 Millionen Stück waren.

»Smartphones sind für viele Menschen unverzichtbar geworden. Wir kommunizieren mit ihnen, lassen uns unterhalten, bilden uns weiter oder steuern vernetzte Geräte. Die immense Bedeutung schlägt sich 2024 in einem deutlichen Plus bei den Stückzahlen nieder«, so Bitkom-Präsidiumsmitglied Markus Haas.

Der Durchschnittspreis pro Smartphone sinkt in diesem Jahr. Wurden 2023 im Schnitt 567 Euro je Smartphone ausgegeben, sind es 2024 nur noch 523 Euro – also 7,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit gewinnen günstige Einsteigermodelle Marktanteile hinzu.

Zahl der installierten Apps steigt an

Die durchschnittliche Anzahl an Apps auf den Smartphones der Deutschen hat ebenfalls zugenommen. 2024 wurden auf den privat genutzten Smartphones durchschnittlich 37 Apps zusätzlich zu den bereits vorinstallierten Apps eingerichtet. Vor einem Jahr waren es noch 31 mobile Anwendungen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1.007 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Demnach gilt: Je jünger, desto mehr Apps sind in Gebrauch.

Die 16- bis 29-Jährigen zählen mit durchschnittlich 56 Apps zur den »Heavy Usern« (2023: 42 Apps) – 44 Prozent aus dieser Gruppe haben mehr als 50 zusätzliche Apps auf ihr Smartphone geladen. Die 30- bis 49-Jährigen verfügen im Schnitt über 41 Extra-Apps, ebenfalls ein deutliches Plus gegenüber 33 Apps im Jahr 2023. Etwas geringer fällt der Zuwachs an zusätzlich installierten Apps bei den über 50-Jährigen aus: Die 50- bis 64-Jährigen nutzen im Schnitt 30 zusätzliche Apps (2023: 27) und die Generation 65+ hat 18 mobile Anwendungen extra installiert (2023: 19).

Vielfältige Smartphone-Nutzung

Smartphones übernehmen im privaten Alltag viele Aufgaben: Zwei Drittel (67 Prozent) der Nutzer haben ihre Fotokamera wegen ihres Smartphones aussortiert und fast ebenso viele (66 Prozent) ihren Wecker. 41 Prozent ersetzen das Festnetztelefon durch ihr Smartphone und 39 Prozent das klassische Navigationsgerät. Ebenfalls immer öfter ersetzt werden Taschenlampe (26 Prozent), Radio (21 Prozent), Armbanduhr (15 Prozent), Scanner (6 Prozent) und das Babyfon (2 Prozent). 2 Prozent ersetzen so den Autoschlüssel und schließen per Smartphone-App ihr Auto auf. Und für 31 Prozent ersetzt das Smartphone den Ticketautomaten im öffentlichen Nah- und Fernverkehr.

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: 83 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer eines Smartphones können sich ein Leben ohne das Gerät nicht mehr vorstellen. 71 Prozent fühlen sich dadurch im Alltag sicherer und 55 Prozent hätten ohne Smartphone viele Freunde längst aus den Augen verloren.

Zugleich ist das Gerät aber auch Informationszentrale und Zugang zum Weltgeschehen: Nach eigenen Darstellungen wüsste knapp die Hälfte (48 Prozent) ohne Smartphone nicht, was auf der Welt geschieht. Gleichwohl führt eine als zu intensiv wahrgenommene Nutzung des Geräts mitunter auch zu negativen Empfindungen. 63 Prozent würden ihr Smartphone gern weniger nutzen, doch gelingt es ihnen oft nicht. Bei mehr als jedem und jeder Dritten (39 Prozent) führt die Dauer der eigenen Smartphone-Nutzung immer wieder zu Diskussionen im Freundes- und Familienkreis.

Smartphone werden länger genutzt

Die Menschen in Deutschland haben ihre privat genutzten und selbstgekauften Smartphones länger als früher in Gebrauch. Nur noch 43 Prozent haben ein Gerät, das jünger als ein Jahr ist. 2023 war dies noch bei 55 Prozent der Fall und 2022 sogar bei 60 Prozent. Rund ein Viertel (27 Prozent) hat das Smartphone bereits zwei Jahre oder länger in Gebrauch – ein Anstieg gegenüber den Vorjahren, als es 23 Prozent (2023) und 16 Prozent waren (2022). Aktuell beläuft sich das Durchschnittsalter eines selbstgekauften Smartphones auf 17,5 Monate.

Quelle: Mitteilung von Bitkom

Bild: iStockphoto.com/Tatsianama

Lesen Sie unsere News auch als RSS-Feed

 
+++ Anzeige +++