Stiftung Warentest: Auch Originalakkus explodieren

Handy-Akkus können schmelzen und Feuer fangen

10. November 2003
Nokia-Akkus sind gefährlich und können Feuer fangen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Stiftung Warentest und ihrer belgischen Partnerorganisation Test-Achats. Nach Presseberichten über explodierende Handy-Akkus haben die Warentester verschiedene Originalakkus von Nokia überprüft. Ergebnis: Viele Modelle sind nicht gegen Kurzschluss und Überhitzung geschützt. Die Akkus können sich verformen, Feuer fangen oder sogar explodieren.

Betroffen sind Akkus für die Nokia-Handys 3210, 3310, 3330, 5510, 6650 und 6800. Diese Handys wurden in Europa millionenfach verkauft. Nokia liefert sie mit verschiedenen Akkutypen. Mindestens zwei davon sind gefährlich: Die Nokia-Akkus BML-3 und BMC-3. Diesen Nickel-Metallhydrid-Zellen fehlt der Kurzschluss-Schutz. Die Folge: Bei einem Kurzschluss erwärmen sich die Akkus auf bis zu 130 Grad. Die Batterien können schmelzen, Feuer fangen oder sogar explodieren. Kurzschlüsse sind zwar selten, trotzdem sollten Akkus dagegen geschützt sein.

Nach Einschätzung der Stifuntg Warentest ist das Problem ernst, aber nicht dramatisch. Die Wahrscheinlichkeit, dass die betroffenen Akkus explodieren ist sehr gering. Ärgerlich ist, dass Nokia das Problem auf Fremdhersteller abschiebt, die deutlich billigere Akkus produzieren und verkaufen. Sie würden laut Nokia zu Kurzschlüssen und Bränden neigen. Diese Aussage widerspricht allerdings den Testergebnissen von Stiftung Warentest und Test-Achats: Die Warentester entdeckten auch Original-Nokia-Akkus, die nicht gegen Kurzschlüsse gesichert waren. Die untersuchten Akkus von Fremdherstellern waren dagegen sicher.
 
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