No-Name-Akkus für Nokia-Handys können explodieren

«connect» hat Original- sowie Nicht-Original-Akkus getestet

10. Dezember 2003
Die Tests mit Handy-Akkus gehen weiter: Nun hat das Telekommunikationsmagazin «connect» Handy-Akkus gemeinsam mit der Landesgewerbeanstalt Bayern getestet. Man wollte herausfinden, wie gefährlich Originalakkus sowie Nicht-Original-Akkus sind, die für Nokia-Handys nachgebaut werden. Dazu wurden bei Nokia im offiziellen Onlineshop, bei anderen Webshops wie Handy.de, beim Warenhaus Karstadt in Stuttgart und bei einigen Ebay-Verkäufern insgesamt elf Akkus für Nokia-Handys eingekauft. Die Akkus mussten einen Quetschtest, einen Falltest, einen Kurzschlusstest sowie einen Ãœberladungstest nach IEC-Normen (Norm der Internationalen Elektrotechnischen Kommission) bestehen.

Das Ergebnis: Die meisten Akkus sind sicher, wobei alle Nokia-Originalakkus den Test ohne Beanstandung absolvierten. Trotzdem kann laut «connect» keine Entwarnung gegeben werden: In drei Fällen bestanden die Akkus den Sicherheitstest nicht: Beide Akkus der Marke «Skywalker», die bei Karstadt in Stuttgart gekauft wurden, fielen durch. Das Modell «Skywalker» für die Nokia-Handys 3310, 3330 und 3410 wurde beim Kurzschlusstest mehr als 150 Grad heiß und verformte sich stark. Zur gefürchteten Explosion kam es beim «Skywalker»-Akku für die Nokias 3650, 5100, 6100, als er dem Ãœberladungstest nach IEC ausgesetzt wurde. Zum dritten gefährlichen Zwischenfall kam es mit dem Akku «Battery Pack», der bei einem Ebay-Händler gekauft wurde: Auch dieser Billig-Akku wurde beim Kurzschlusstest über 150 Grad heiß. Den Falltest aus einem Meter Höhe auf eine Holzplatte sowie den Quetschtest haben alle Akkus der Stichprobe bestanden.

In der Praxis bedeutet das Ergebnis laut «connect» (aktuelle Ausgabe 1/2004): Fremd-Akkus können bei Defekten am Ladegerät, die zu Kurzschluss und Ãœberladung führen, tatsächlich brennen oder explodieren. Damit bergen No-Name-Akkus für Nokia-Handys potenziell ein höheres Risiko als Originalteile.
 
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