eco: Jede fünfte E-Mail wird irrtümlich blockiert

Spam-Filter arbeiten oft zu fleißig

21. Juni 2004
Rund 20 Prozent aller in Deutschland verschickten E-Mails werden fälschlicherweise von Spamfiltern blockiert, kommen also nie bei den Adressaten an, die darauf warten. Mit dieser Schätzung schlägt der Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco Forum e.V., Alarm.

«Die riesigen Müll-Schlucker im Cyber Space arbeiten zu ungenau», beklagt Dr. Torsten Schwarz, Leiter des Arbeitskreises Online-Marketing im eco-Verband. Dadurch gehen Aufträge verloren, bezahlte Newsletter kommen nicht an, angeforderte Informationen erreichen den Empfänger nicht.

Der Anteil der irrtümlich weggeworfenen E-Mails wird weiter zunehmen, möglicherweise auf bis zu 50 Prozent, befürchtet Dr. Torsten Schwarz. Hintergrund ist die weiterhin steigende Zahl an Werbemails: Der Anteil unerwünschter E-Mail-Werbung liegt in Deutschland mittlerweile bei 74 Prozent. «Wenn es sich bei drei Viertel aller E-Mails um unerwünschte Werbung handelt und gleichzeitig ein Viertel oder mehr aller erwünschten E-Mails gar nicht ankommen, steht die Zukunft des Kommunikationsmittels E-Mail insgesamt auf dem Prüfstand», stellt Dr. Torsten Schwarz fest.

Auch die Newsletterkommunikation ist gefährdet: Bis zu 30 Prozent aller abonnierten Online-Newsletter verschwinden zu Unrecht in den Klauen der Werbeblocker, schätzt der eco-Verband. In vielen Fällen fordern die Versender der Newsletter allerdings durch ungeschickte Formulierungen auch die Blockade selbst heraus, hat eco festgestellt. Reizworte wie «kostenlos», «Gewinnspiel», «Geld-zurück-Garantie», «Angebote» oder «steigende Einnahmen» im Text oder gar in der Betreff-Zeile leiten die gut gemeinten Informationen fast automatisch in die Müllschlucker. Bilder, Hyperlinks, Preise und farbige Schriften gelten ebenfalls als Indiz für EMüll.

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