Mummert: «Der Analoganschluss hat ausgedient»

Mobile Telefonie und TV-Kabel ersetzen Analoganschluss

13. September 2005
Kabelnetzbetreiber und Mobilfunkunternehmen machen dem Festnetz zunehmend Konkurrenz. 94 Prozent der Fach- und Führungskräfte von Telekommunikationsunternehmen gehen davon aus, dass die Wechselbereitschaft von Kunden mit analogem Anschluss zu Anbietern mit kostengünstigen Breitbandangeboten wächst.

So sollen beispielsweise 6,5 Milliarden Euro in Westeuropa im Jahr 2009 mit Internet, Telefonie und TV über das TV-Kabel umgesetzt werden. Damit würde sich der Erlös aus der Datenübertragung im Kabelnetz binnen vier Jahren verfünffachen: Bereits für 2005 gehen Experten von einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro aus. Das ist ein Ergebnis der Studie «Telco Trend 2005» der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting, die in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten für Umfrage- und Beschwerdemanagementsoftware Inworks erstellt wurde.

83 Prozent der Telekommunikationsunternehmen wollen in den nächsten drei Jahren verstärkt in die Bindung ihrer Bestandskunden investieren. Der Grund: Der Wettbewerbsdruck in der Branche steigt. Die wachsende Konkurrenz gehört im kommenden Jahr zu den wichtigsten Herausforderungen in der Kommunikationsbranche. Jedes dritte Unternehmen geht davon aus, sich diesem Problem in den kommenden Monaten stellen zu müssen. Mehr als 45 Millionen Kunden in Deutschland, Großbritannien, Südkorea und den USA haben bereits ihre Festnetzanschlüsse abgemeldet, um ausschließlich mobil zu telefonieren. Jeder zweite Handybesitzer würde zudem seinen Mobilfunkanbieter wechseln, um mit seinem Handy zu Hause oder im öffentlichen WLAN-Netz zu Festnetzpreisen anzurufen.

Die Konkurrenz zum Festnetzanschluss kommt jedoch nicht nur aus der Mobilfunkbranche, sondern auch aus den Reihen der TV-Kabelnetz-Betreiber. Sie arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Netze rückkanalfähig auszubauen und damit telefonie- und internettauglich zu machen.

Jeder achte Nutzer bemängelt, dass ein fehlender Breitbandanschluss ihn bisher daran hindert, das Internet stärker und besser zu nutzen. In Deutschland besitzen nur 17 Prozent der Haushalte einen schnellen Internetzugang. Nach der Umrüstung der Kabelnetze werden hingegen sieben von zehn Haushalten Breitbandkabel zum Fernsehen, Telefonieren und Surfen zur Verfügung stehen. Der Analoganschluss habe damit ausgedient.

Internettelefonie per Handy und das Surfen und Anrufen per TV-Kabel gewinnen vor allem durch geringere Gebühren Marktanteile. 65 Prozent der Fach- und Führungskräfte von Telekommunikationsunternehmen glauben, dass ein günstigerer Preis für die Nutzer ausreichend Anreiz bietet, das Unternehmen zu wechseln.

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