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Mobile Payment: So zahlt man heute
Eine Übersicht von Premium SMS bis NFC und mobilen Kartenlesegeräten
Ein Begriff hat Konjunktur: Mit Mobile Payment, also mobilen Bezahlen, sollen Nutzer mit ihrem Mobiltelefon für verschiedene Dienste und Produkte bezahlen können. Durch die große Verbreitung von Smartphones wird diese Bezahlmethode immer häufiger ins Gespräch gebracht und an vielen Stellen bereits eingesetzt. Denn die meisten Menschen haben ihr Handy ständig dabei - worin auch einer der größten Vorteile des mobilen Bezahlens besteht. Wir geben einen kurzen Überblick über die aktuellen Möglichkeiten.
Der Klassiker: Bezahlen per SMS
Die Idee des Mobile Payments ist nicht neu. Bereits seit langer Zeit ist es möglich, kleinere Beträge per SMS zu bezahlen. Diese Methode ist auch als »Premium SMS« bekannt. Dabei verschickt der Nutzer eine SMS mit seiner Bestell-Anfoderung an den Dienstleister, wofür erhöhte Übertragungskosten berechnet werden. Diese Übertragungskosten tauchen dann auf der Telefonrechnung auf und ein Teil davon geht an den Diensteanbieter als Bezahlung. Hierbei wird auch ein Nachteil deutlich: Die Abrechnung läuft immer über einen Dritten, im Falle der Premium-SMS also den Telefonanbieter und ggf. noch einen wieteren Anbieter, der die Bezahlung für den Dienste-Anbieter übernimmt. Dadurch sind nur Abrechnungen geringer Beträge möglich; andernfalls müsste ein Kreditrahmen ausgehandelt werden.
Eine alternative Variante basiert ebenfalls auf der Bezahlung per Handy-Rechnung. Dafür müssen sich Nutzer bei einem Mobile-Payment-Dienst registrieren und können dann bei allen Händlern mit ihrem Mobiltelefon bezahlen, wenn der Händler diesen Bezahldienst unterstützt. Dafür werden die Mobilfunknummer und eine PIN benötigt; die Bezahlung wird durch eine SMS bestätigt und der Betrag vom hinterlegten Bankkonto eingezogen. Das bekannteste Beispiel hierzulande dürfte der mpass Dienst sein, der von den deutschen Mobilfunkanbietern Telekom, Vodafone und o2 betriben wird.
NFC auf dem Vormarsch
In letzter Zeit wird die NFC Technik (Near Field Communication) statt der Rufnummer und PIN für die Identifikation der Kunden eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen Funkstandard, bei dem die Daten auf kurzen Distanz von wenigen Zentimetern übertragen werden. Entsprechende Chips sind entweder in den modernen Smartphones bereits integriert oder werden für mobiles Payment in Form von Stickern angeboten, die auf das Mobiltelefon aufgeklebt werden. Das Prinzip ist denkbar einfach: Das Smartphone muss lediglich an ein Zahlungsterminal gehalten werden. Auf dem Display wird dann die Zahlung bestätigt.
Weil nun eine Vielzahl NFC-fähiger Smartphones den Markt bereichert, vermuten Branchenexperten einen Aufwind für die Technologie. Bis 2017 soll sich laut den Marktforschern von Gartner der weltweite Umsatz mit Mobile Payment auf über 700 Milliarden Dollar belaufen, hieß es zur CeBIT 2015.
Gänzlich neu ist NFC nicht, bereits seit einigen Jahren sind viele Smartphones damit ausgestattet. Auch wird das Bezahlen per NFC hierzulande bei verschiedenen einzelnen Projekten eingesetzt. So haben die Mobilfunkanbieter bereits ihre Bezahldienste wie und Bezeichnungen Telekom MyWallet, Vodafone Wallet oder BASE Wallet bereits länger im Angebot. Auch Bahntickets lassen sich zum Beispiel mit dem Touch&Travel Dienst auf die selbe Weise per Smartphone und NFC kaufen und bezahlen.
Auch Smartphone-Hersteller steigen in den Markt des mobilen Bezahlens ein. So hat Apple mit der Einführung der neuen iPhone 6 Smartphone diese auch mit einem NFC-Chip ausgestattet. Passend dazu wurde der neue Dienst Apple Pay vorgestellt, welches bereits seit Herbst in den USA verfügbar ist. In Europa und speziell in Deutschland soll den Dienst auch demnächst starten und die ersten Tests zeigen auch, dass es hier funktionieren kann, auch wenn die Analysten den Erfolg von Apple Pay anzweifeln.
Samsung hat bei der Vorstellung seiner neuen Top-Smartphones Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge ebenfalls einen eigenen mobilen Bezahldienst namens Pay vorgestellt. Dieser soll erst in Sommer starten. Dabei soll die Zahlung sowohl an Terminals mit NFC als auch an Terminals mit Magnetstreifenleser funktionieren.
Zahlen via App
Smartphone-Nutzer kennen zudem eine weitere Bezahlmöglichkeit - zahlen per App. Diese vor allem aus den App-Store bekannte Methode kann auch für weitere Dienste eingesetzt werden. Dafür muss entweder beim Anbieter eine Kreditkarte hinterlegt werden oder der Dienst unterstützt die Bezahlung per Handy-Rechnung im so genannten »Carrier Billing« Verfahren. Es existieren bereits zahlreiche Dienste, die auf diese Methode setzen. Dazu gehört zum Beispiel das Handyparken über verschiedene Anbieter in den Großstädten. Auch beim Lebensmittel-Discounter Netto können Kunden seit Mai 2013 über die Netto-App bezahlen. Dabei wird ein Code generiert, der vom Netto-Mitarbeiter in das Kassensystem eingegeben wird. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung. Bei den entsprechenden Smartphone, wie iPhones ab dem Modell 5S, können die Nutzer die Zahlung auch mit über den Fingerabdrucksensor bestätigen, statt über eine PIN.
Auch Verkäufer können Mobile Payment nutzen
Bisher wurden ausschließlich Systeme beschrieben, bei denen der Kunde mit einem Mobilgerät zahlt - doch es geht auch andersherum: Anbieter wie Payleven, Sumup oder iZettle vertreiben kleine Kartenlesegeräte, die an ein Smartphone mit Android oder iOS-Betriebssystem angeschlossen werden. Nach dem Starten einer App kann der gewünschte Betrag gewählt und die EC- oder Kreditkarte eingelesen werden. Der Verkäufer erhält den Betrag auf sein Kundenkonto bei dem jeweiligen Anbieter gutgeschrieben, der dann abzüglich 2 bis 3 Prozent Gebühren auf das Bankkonto überwiesen wird. Somit kann auch ein kleiner Laden die Zahlung via EC-Karte anbieten - bisher waren dazu teure Hardware und eine feste Internetanbindung notwendig. Vor allem Kleinunternehmen scheuten diese Investition bisher; künftig können sie auch die Zahlung ohne Bargeld ermöglichen. Vielleicht soll doch eine andere Lösung her? Hier haben Sie eine Übersicht über eine Vielzahl von Möglichkeiten.
Bilder: Vodafone und iZettle