Telefónica veröffentlicht vorläufige Kennzahlen 2016

Ziele erreicht, dennoch Verlust im Geschäftsjahr

22. Februar 2017

Telefónica Deutschland hat vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 vorgelegt. Das Unternehmen spricht davon, seine Ziele im vergangenen Geschäftsjahr erreicht zu haben. Die Integration von E-Plus sei in wesentlichen Punkten abgeschlossen und es sei auch ein kräftiger Neukundenzuwachs zu vermelden. Der Umsatz ging jedoch insgesamt um 4,9 Prozent zurück. Und das Jahresergebnis 2016 endet mit einem Verlust.

Telefónica

Telefónica Deutschland hat im vergangenen Jahr die Integration von E-Plus in weiten Teilen abgeschlossen, teilte das Unternehmen mit. Dabei hat das Unternehmen ihre Markenarchitektur neu ausgerichtet und alle Kunden auf einer technischen Plattform vereint. O2 wurde als Premiummarke im Konzern positioniert, während Blau mit einem neuen Tarifportfolio preis-leistungs-orientierte Kundengruppen adressiert, erklärt Telefónica.

Das Unternehmen kam zudem beim geplanten Stellenabbau, der Konsolidierung des Shop-Netzes und der Reduzierung von Büroflächen deutlich voran. Telefónica Deutschland trieb 2016 die physische Integration der Netze von Telefónica Deutschland und E-Plus voran und beschleunigte zum Jahresende den Ausbau von LTE. Zum 31. Dezember 2016 erreichte die LTE-Abdeckung nach Angaben des Unternehmens knapp 80 Prozent. Während der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes auch 2017 weiter fortschreitet, konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf die Netzkonsolidierung und will diese bis Jahresende in wesentlichen Teilen abschließen. Die resultierenden Verbesserungen in der Netzperformance sollen Kunden im Jahresverlauf unmittelbar zugutekommen.

Zahl der Mobilfunk- und Festnetzkunden gestiegen

Im Jahresverlauf 2016 gewann Telefónica Deutschland 1,28 Millionen Vertragskunden hinzu. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse insgesamt legte ebenfalls deutlich zu und erreichte 44,3 Millionen zum Jahresende. Gleichzeitig verringerte sich die Wechselrate (Churn) bei Vertragskunden 2016 gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent. Bezogen auf die Marke O2 lag der Churn mit 1,4 Prozent noch niedriger. Die Zahl der DSL-Retailkunden stieg 2016 leicht auf 2,1 Millionen. Inklusive Festnetzaktivitäten belief sich die Zahl der Kundenanschlüsse zum Ende des Geschäftsjahres auf 49,3 Millionen (2015: 48,4 Millionen).

Wachsender Datenumsatz im Telefónica-Netz

Die wachsende Nachfrage nach mobilen Daten und insbesondere der hohe Interesse der Kunden an Video- und Musikstreaming-Angeboten hat auch den Datenumsatz im Telefónica-Netz deutlich erhöht. 2016 wurden knapp 270.000 Terabyte (TB) über das Mobilfunknetz von Telefónica Deutschland transportiert, was einem Zuwachs von 51 Prozent entspricht. Zum Jahresende lag der durchschnittliche monatliche Datenkonsum von O2 Vertragskunden bei knapp 1,7 Gigabyte (GB) (2015: 1,2 GB). Die Zahl der LTE-Nutzer im O2 Netz stieg im Jahresverlauf um 53 Prozent auf 12,1 Millionen.

Konzern-Umsatz insgesamt gesunken

Das Wachstum der Datennachfrage spiegelt sich in den Erlösen wider. So erhöhte sich der mobile Datenumsatz ohne SMS im Gesamtjahr um 13,1 Prozent auf 2,30 Milliarden Euro. Allerdings sank der Umsatz im Bereich Mobilfunk insgesamt um 1,7 Prozent auf 5,44 Milliarden Euro, wie Telefónica weiter mitteilt. Dabei wirkten sich neben der wachsenden Rolle des Partnergeschäfts weiter rückläufige Erlöse aus Telefonie und SMS sowie regulatorische Maßnahmen negativ auf die Umsatzentwicklung aus, so das Unternehmen. Zu letzteren zählten insbesondere die stufenweise Absenkung der Roaming-Gebühren in der EU sowie die Kürzung der Terminierungsentgelte. Ohne diese Effekte ergibt sich für die Umsätze aus Mobilfunkdienstleistungen ein Rückgang von 1,1 Prozent.

Der Umsatz im Festnetzgeschäft belief sich 2016 auf 981,5 Millionen Euro und gab damit um 5,9 Prozent im Jahresvergleich nach. In Summe ging der Konzernumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4,9 Prozent auf 7,50 Milliarden Euro zurück.

Das Jahresergebnis 2016 fällt mit minus 176 Millionen Euro erwartungsgemäß negativ aus. Hintergrund sind planmäßige Abschreibungen im Zuge der Integration von E-Plus sowie der Netzkonsolidierung.

Ausblick

»Wir haben geliefert, was wir versprochen haben«, sagte Markus Haas, der erstmals in seiner neuen Funktion als Vorstandsvorsitzender von Telefónica Deutschland die Unternehmensergebnisse vorstellte. »Zugleich nimmt unsere Vision der OnLife Telco zunehmend Gestalt an. Dies belegen sowohl die Einführung innovativer Produkte wie O2 Free als auch die Fortschritte beim Aufbau unserer strategischen Wachstumsfelder Advanced Data Analytics und Internet of Things. 2017 steht nun voll im Zeichen operativer Performance und der beschleunigten digitalen Transformation.«

Telefónica Deutschland ist für die weitere Entwicklung des Marktumfelds vorsichtig optimistisch. Das Unternehmen will auf den bisherigen Erfolgen weiter aufbauen. Gleichzeitig nennt Telefónica regulatorische Entscheidungen, die sich 2017 besonders stark auf das Geschäft auswirken werden. So hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) zum 1. Dezember 2016 die Mobilfunkterminierungsentgelte um 34 Prozent auf 1,1 Cent verringert. Hinzu kommt die europaweite Abschaffung der Roaminggebühren im Juni dieses Jahres. Der Umsatz aus Mobilfunkdienstleistungen sollte sich 2017 bereinigt um Regulierungseffekte leicht negativ bis unverändert entwickeln, erklärte Telefónica.

Weitere Details zu den vorläufigen Kennzahlen für das Geschäftsjahr und viertes Quartal 2016 finden Sie in der Mitteilung der Telefónica Deutschland.

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