connect Festnetztest 2018: Telekom wieder auf Platz 1

Insgesamt vier Netzbetreiber »sehr gut«

04. Juli 2018

Die Deutsche Telekom liegt wieder vorne beim Festnetz-Test 2018 der Fachzeitschrift connect. Zumindest unter den bundesweiten Anbietern. Als regionaler Anbieter setzt sich zum dritten Mal in Folge der Münchener Citynetz-Betreiber M-Net durch und ist auch der Gesamtsieger im Festnetztest.

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Bereits zum neunten Mal führt connect seinen umfangreichen Breitband- und Festnetztest gemeinsam mit zafaco durch. Es geht dabei um die Frage, welche Anbieter die besten Leistungen bei Telefonie und Breitband-Internet erbringen. Vier Wochen lang wurden an 96 Testanschlüsse an 48 Standorten in Deutschland rund 4,4 Millionen Messwerte gesammelt, so connect. Die Tester analysierten und bewerteten dabei Sprachqualität, Daten- und Fehlerraten, Antwortzeiten, Videoqualität und vieles mehr.

Nachdem 1&1 im vergangenen Jahr den ersten Platz unter den bundesweiten Anbietern erobert hat, wollte das Unternehmen in diesem Jahr erst gar nicht am Test teilnehmen. connect testete den Anbieter trotzdem - »mit Blick auf die redaktionelle Unabhängigkeit und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse«. 2018 reichte es »nur« für den zweiten bundesweiten Platz - mit einem »sehr gut« und 441 von 500 Punkten. Potenzial für Verbesserungen sehen die Tester vor allem im Bereich Web-TV, wo die Video-Reaktionszeiten besser sein könnten.

Die Telekom erreicht sowohl in der Telefonie als auch bei Breitband-Internet (gemeinsam mit Unitymedia und M-net) die besten Noten. Mit 447 von 500 Punkten erobert die Telekom den bundesweiten Spitzenplatz und liegt nur knapp hinter dem noch etwas höher punktenden M-net.

Der Münchener Anbieter ist zum dritten Mal in Folge der Gesamtsieger im Festnetztest. M-net bietet in ihren Versorgungsgebieten (Großräume München und Ulm, viele Regionen in Bayern, Main-Kinzig-Kreis/Hessen) schnelle Anschlüsse – und erzielt mit 450 von 500 Punkten die höchste Gesamtpunktzahl im Test. Ein großer Kritikpunkt im Test: Bei den langsameren Anschlüssen (unter 20 MBit/s) waren die Uploads auch langsam.

Platz 3 im bundesweiten Ranking erreicht auch in diesem Jahr Unitymedia. Der Kabelnetzbetreiber, der in NRW, Hessen und Baden-Württemberg aktiv ist, konnte seine Gesamtbewertung nochmal verbessern, vor allem in der Kategorie Highspeed-Internet. Defizite gäbe es allerdings nach wie vor bei der Sprachtelefonie. Hier kritisieren die Tester lange Verbindungsaufbau- und Sprachlaufzeiten.

Auch O2/Telefónica konnte sich gegenüber dem Vorjahresergebnis verbessern. Dazu haben insbesondere gute Teilergebnisse bei den Sprachmessungen – etwa bei den Laufzeiten von Verbindungen aus und in andere IP-Netze beigetragen. Auch die Ladezeiten von Webseiten, Uploads zu Fotobuchdiensten und die Pufferzeiten von Video-Abrufen seien insgesamt gut. Bei schnelleren Anschlüssen mit 50/10 und 100/40 MBit/s monieren die Tester, dass die zugesicherte Upload-Bandbreite unter Last häufig unterschritten werde. Und auch die Antwortzeiten zu Gaming-Servern könnten besser sein. So bleibt O2/Telefónica in der Gesamtwertung auf Platz 4.

Vodafone kommt mit einer Gesamtbewertung »gut« und 392 von 500 Punkten auf den fünften Platz. Bei dem Anbieter wurden sowohl ADSL/VDSL-Anschlüsse als auch Kabel anschlüsse bewertet. Positiv bewerten die Tester sehr guten Verbindungsaufbauzeiten bei den Sprachverbindungen. Auch die Upload-Zeiten in der mittleren Bandbreitenklasse(über 20 bis unter 100 MBit/s) seien gut. Bei Kabelanschlüssen mit 400/25 und 500/50 MBit/s ist den Testern eine häufige Unterschreitung der zugesagten Bandbreite aufgefallen. Auch in den Bereichen Web-Services und Web-TV gäbe es Verbesserungspotenzial.

Bei den regionalen Anbietern landet NetCologne auch in diesem Jahr auf Platz 2. Der im Raum Köln/Bonn aktive Netzbetreiber setzt auf einen Mix aus Glasfaser, Koaxkabel und (V)DSL. Im Durchschnitt bietet NetCologne (gemeinsam mit M-net und Telekom) die schnellsten Antwortzeiten zu Gaming-Servern. Zudem hält der Anbieter zusammen mit EWE den Spitzenplatz in der Disziplin Web-TV, so connect. Bei den Sprachverbindungen zu anderen IP-Netzen und in die Mobilfunknetze gäbe es dagegen hohe Laufzeiten.

Den dritten Rang im Regional-Ranking belegte EWE mit der Testnote »gut«. Auch hier wurden lange Verbindungsaufbauzeiten sowohl im eigenen Netz als auch zu anderen IP- und Mobilfunknetzen kritisiert. Zudem seien bei den Testanschlüssen mit 16/1 sowie 75/25 MBit/s die Uploads häufig unter die zugesicherte Geschwindigkeit gefallen.

Ganz neu im connect Festnetztest 2018 ist der Berliner Anbieter Tele Columbus mit seiner Marke Pÿur. Der Anbieter erreicht mit 336 von 500 Punkten nur ein »befriedigend«. Wegen fehlender Unterstützung für HD-Voice gab es das schlechteste Ergebnis im Testfeld bei den Sprachmessungen. Bei den Datenmessungen landete der Anbieter auf dem vorletzten Platz.

Weitere Informationen zum Test und zum Testverfahrengibt es bei Connect.

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