Telekom und EWE dürfen Glasfaser Nordwest gründen

Komplette Freigabe durch das Bundeskartellamt

30. Dezember 2019

Das Bundeskartellamt hat der Deutschen Telekom und EWE die finale fusionskontrollrechtliche Freigabe erteilt. Beide Unternehmen können nun das Joint Venture »Glasfaser Nordwest« gründen. Dieses soll bis zu 1,5 Millionen Haushalte und Unternehmensstandorte mit schnellem Internet versorgen, wie die beiden Unternehmen im März erklärten.

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Telekom und EWE dürfen Glasfaser Nordwest gründen (Bild: Telekom, Ausschnitt)

Die Telekom und EWE begrüßen diese Freigabe, nachdem schon im Dezember die kartellrechtliche Prüfung auf Basis gemeinsamer Zusagen keinen Anlass für Bedenken gegeben hatte. In den nächsten Tagen soll »Glasfaser Nordwest« als Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden.

Glasfaseranbindungen bis ins Haus

Die Glasfaser Nordwest GmbH wird ihren Firmensitz in Oldenburg (Niedersachsen) haben. Sie soll bis zu 1,5 Millionen Haushalte und Unternehmensstandorte mit Glasfaser bis ins Haus versorgen. Das Unternehmen wird in Teilen Niedersachsens, Nordrhein-Westfalens und Bremens ausbauen. Bei den Erschließungen stehen sowohl bisher unterversorgte ländliche Gebiete als auch urbane Regionen im Fokus, so die Telekom in ihrer Mitteilung. Technische Grundlage für das schnelle Internet sind Glasfaseranbindungen bis ins Haus (Fibre to the Home, FTTH). Beide Partner gehen von einer Investitionshöhe von bis zu zwei Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren aus. Die Kooperation ist zeitlich nicht beschränkt.

Bereits im Dezember 2017 hatten die Telekom und EWE eine unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet und das Vorhaben bekanntgegeben. Im März 2019 meldeten beide Unternehmen Glasfaser Nordwest zur Genehmigung beim Bundeskartellamt an. Es folgte eine intensive Prüfung unter Einbeziehung der anderen Marktteilnehmer.

Nun hat das Bundeskartellamt das Vorhaben im Rahmen der Fusionskontrolle freigegeben. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: »Die Beteiligten haben sich zu erheblichen Investitionen in den zügigen Ausbau gigabitfähiger Netze verpflichtet. Darüber hinaus haben sie sich bereit erklärt, bestimmte wettbewerbliche Leitplanken zu beachten. In der jetzigen Form wird die Kooperation nach unserer Einschätzung zu deutlichen Verbesserungen auf den Telekommunikationsmärkten in der betroffenen Region und auch im ländlichen Raum führen«.

Mit dem gemeinsamen Ausbau von Glasfasernetzen will Glasfaser Nordwest auch bislang unterversorgte Gebiete erschließen. 2020 sollen die ersten Kunden im Ausbaugebiet die neuen Glasfaseranschlüsse nutzen können.

Quelle: Mitteilung der Telekom und Mitteilung des Bundeskartellamts

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