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VATM erwartet 24 Millionen gigabitfähige Anschlüsse zum Jahresende
Zweite Gigabit-Studie vorgestellt
Im zweiten Halbjahr 2020 soll es in Deutschland 24 Millionen gigabitfähige Anschlüsse geben. Dazu zählen DOCSIS-3.1-Kabelanschlüsse und FTTB/H-Glasfaser-Anschlüsse bis zum Haus. Damit sind es rund 5,5 Millionen oder fast ein Drittel mehr als Ende 2019. Das ist die Einschätzung des Branchenverbands VATM. zusammen mit Dialog Consult hat der Verband am Mittwoch die Ergebnisse seiner zweiten Gigabit-Studie vorgestellt. 92 Prozent (22,2 Millionen) dieser Highspeed-Anschlüsse werden in Deutschland von den Wettbewerbern, 8 Prozent von der Telekom zur Verfügung gestellt, so die Studie. Im Sommer sollen schätzungsweise rund die Hälfte der Haushalte (21,4 Millionen) mit gigabittauglichen Anschlüssen versorgbar sein – wenn die Pandemie nicht noch zu großen Verzögerungen führt.
Geschätzte Zahl der verfügbaren Gigabit-Anschlüsse 2020 (Bild: VATM und Dialog Consult)
Zahl der verfügbaren FTTB/H-Anschlüsse wächst um 600.000
Mehr als 600.000 FTTB/H-Anschlüsse sollen im ersten Halbjahr dazukommen. Dann sollen insgesamt 4,75 Millionen solcher Anschlüsse verfügbar sein. Rund 3 Millionen wurden und werden von den Wettbewerbern gebaut. Unter der Annahme, dass Bautätigkeiten durch die aktuelle Pandemie nicht weiter eingeschränkt werden müssen, erwarten die Studienmacher über 5,5 Millionen Anschlüsse zum Jahresende. Die Zahl der verfügbaren Gigabit-Anschlüsse über Breitbandkabel steigt im ersten Halbjahr um mehr als ein Drittel auf 19,25 Millionen Anschlüsse. Mehr als ein Drittel der im Sommer 4,75 Millionen Glasfaseranschlüsse werden von den Endkunden auch genutzt (1,65 Millionen). Auffällig dabei: Acht von zehn Endkunden buchen einen FTTB/H-Anschluss bei den alternativen Anbietern.
»Da neue Glasfaseranschlüsse inzwischen oft abseits der bereits mit Breitbandkabel versorgten Gebiete gebaut werden, steigt der Anteil der Privathaushalte, die einen Gigabit-Anschluss beziehen können, bis Mitte 2020 rasch auf über 50 Prozent«, erläutert TK-Experte Prof. Torsten J. Gerpott, wissenschaftlicher Beirat der Unternehmensberatung DIALOG CONSULT und Inhaber des Lehrstuhls für TK-Wirtschaft an der Universität Duisburg-Essen.
Die meisten neuen Gigabit-Anschlüsse entstehen auf Basis der HFC-Breitbandkabel-Infrastruktur, schnell und ohne viel Tiefbau. »Mit der Verlegung neuer Kabel und bekanntlich entsprechend höheren Investitionen geht der Glasfaserausbau per FTTB/H voran und dies erfreulicherweise insbesondere auf dem Land«, so Prof. Gerpott weiter. Ein weitere wirtschaftliche Herausforderung ist es, mehr Nutzer je Ausbau-Kilometer zu gewinnen. Auch eine verstärkte Inhouse-Glasfaserversorgung sei wichtig.
Weitere Ergebnisse der Studie sind auf auf der Website von VATM zum Download verfügbar.
Quelle: Mitteilung von VATM