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Düsseldorf: Straßenlaternen mit Parkplatz-Sensoren, 5G und mehr
SmartCity-Modellprojekt auf dem Fürstenwall
Die Stadt Düsseldorf hat zusammen mit den Stadtwerken und Vodafone ein SmartCity-Modellprojekt gestartet. Auf einem Teilstück des Fürstenwalls, zwischen Neusser- und Elisabethstraße, sind 42 innovative smarte Laternen installiert worden. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, sollen diese bei der Parkplatzsuche helfen, Lademöglichkeiten für E-Autos bieten und das 5G-Netz erweitern. Weiterhin sollen damit Verkehrs- und Wetterdaten gesammelt werden. Und warm-weißes Licht spenden sollen die neuen Laternen auch noch.
Daten zu Parkplätzen am Fürstenwall im Web (Screenshot: duesseldorf.cleverciti.com)
Bei dem Modellprojekt wollen die Kooperationspartner zeigen, was mit der aktuellen Technik möglich ist. Die bisherige seilverspannte Beleuchtung auf dem Fürstenwall musste ohnehin ausgetauscht werden. Die Landeshauptstadt hat neue Masten aufgestellt. Stadtwerke und Vodafone haben SmartCity-Anwendungen für die neuen Laternen beigesteuert. So sind an den Laternen auch Sensoren verbaut, die Daten zum Verkehrsfluss sowie Umwelt- und Wetterdaten liefern. An fünf Laternen gibt es so genannte Wallboxen, an denen E-Fahrzeuge Strom tanken können. Und auf einer Laterne erprobt Vodafone eine neuartige 5G-Antenne.
Digitale Parkplatz-Suche
Die Technik soll auch bei der Suche nach freien Parkplätzen helfen. Auf dem Straßen-Abschnitt zwischen Neusser- und Elisabethstraße gibt es 170 Parkplätze am Straßenrand. Diese sollen mithilfe von Sensoren an den Laternen erfasst werden. Der Belegungszustand soll in Echtzeit ins Internet übertragen werden. So können Autofahrer per Smartphone jederzeit erkennen, wo sich freie Parkplätze befinden. Die Idee dabei ist, den Parksuchverkehr in den Innenstadt-Vierteln zu senken. Das soll Umwelt und auch Nerven schonen.
Auf der Website https://duesseldorf.cleverciti.com können ab sofort alle Nutzer sehen, wo sich auf dem Fürstenwall freie Parkplätze befinden. Die Daten werden zudem auf ein Display an der Kreuzung Fürstenwall/Kronenstraße eingespielt. Autofahrer, die aus der Kronenstraße kommen, können auf dem Display sehen, in welcher Richtung des Fürstenwalls sich wie viele freie Parkplätze befinden. Zudem wird der Status der Stellplätze für E-Fahrzeuge an den Ladenpunkten an die gängigen Ladekarten-Provider übermittelt. Dadurch soll verhindert werden, dass E-Mobilisten zukünftig zu Ladepunkten geführt werden, die fälschlich durch parkende PKW belegt werden.
Ordnungswidrigkeiten und Verkehrsfluss
Die Sensoren sollen auch Ordnungswidrigkeiten, etwa bei Parken in Feuerwehr-Zufahrten erfassen. Auch Zweite-Reihe-Parken sollen perspektivisch erkannt werden.
Die Verkehrsfluss-Sensoren sollen Fahrzeuge erfassen und diese als Zweirad, Auto oder Lkw klassifizieren. Die Daten basieren auf Auswertungen zweier Wärmebildkameras, erklärt die Stadt Düsseldorf und ergänzt: »Dabei werden keine Kennzeichen oder Gesichter erkannt«. Des Weiteren erfolgt eine Messung der Fließgeschwindigkeit an den Detektionspunkten sowie der Verweildauer zwischen den Punkten. Dies sollen Aussagen über die Verkehrsqualität und damit eine intelligente Steuerung des Verkehrs möglich sein. Ein weiterer Hinweis: Die Datenerfassung basiert auf der Erkennung von MAC-Adressen. Diese werden pseudonymisiert aufgenommen und in einen Zeitstempel umgewandelt, so die Stadt weiter.
5G Laterne
Vodafone nutzt das Projekt, um eine 5G Small Cell zu testen. Die Mobilfunk-Technik versteckt sich im Inneren der Laterne, nur die 5G-Antenne und ein technisches Bauteil sind von außen sichtbar. Im Vergleich zu 5G-Masten auf Dächern versorgen Small Cells ein kleineres Gebiet, bringen dafür aber mehr Bandbreite und Stabilität. In Düsseldorf sollen damit jetzt Teile des Kirchplatzes und Fürstenwalls mit 5G ausgestattet werden.
Datenschutz
Insbesondere beim Thema Verkehrsdaten ist auch Datenschutz wichtig. Die Stadt Düsseldorf weist darauf hin, dass grundsätzlich keine Personen oder Autokennzeichen aufgenommen werden. Die Verkehrsfluss-Detektion erfolgt durch Wärmebildkameras, es entstehen keine Videobilder, so die Stadt. Die dabei erhobenen, nicht personenbezogenen Daten (Statistikzahlen, Werte) werden als offene Daten sukzessive zur Verfügung gestellt. Vier Hinweisschilder zur Verkehrsflussdetektion sind auf dem Fürstenwall aufgehängt worden.