Bundesnetzagentur schaltet Rufnummern aus betrügerischen Pop-up-Fehlermeldungen ab

24 Telefonnummern aus irreführenden Pop-up-Fehlermeldungen abgeschaltet

29. April 2021

Sie surfen im Internet und plötzlich erscheint eine Virusmeldung? Oder eine Fehlermeldung, die auf Softwareprobleme hinweist? Und dann wird eine Telefonnummer eingeblendet, über die Sie angeblich kostenlose Hilfe erhalten sollen? Vorsicht - es kann teuer werden, warnt jetzt auch die Bundesnetzagentur. Die Behörde hat jetzt die Abschaltung von Rufnummern angeordnet, die in solchen irreführenden Pop-up-Fehlermeldungen erschienen waren. Seit Januar wurden insgesamt 24 solcher Rufnummern abgeschaltet, teilt die Bundesnetzagentur am Donnerstag mit.

Bundesnetzagentur
Bundesnetzagentur in Bonn (Foto: tarif4you.de)

Worum geht es?

Die Pop-up Fehlermeldungen sehen oft täuschend echt aus und geben Viren- oder Softwareprobleme vor. Der Computer scheint gesperrt zu sein. Meist ertönt ein akustisches Signal oder eine Sprachnachricht. Kostenlose Hilfe verspricht eine im Pop-up-Fenster angegebenen Telefonnummer. In der Regel bestehen jedoch tatsächlich keine technischen Probleme. Unbekannte täuschen die Fehler nur vor, um Sie so zu Zahlungen für unnötige Supportdienstleistungen zu veranlassen, erklärt die Bundesnetzagentur.

Wer die angezeigte Rufnummer anruft, erreicht anderen Ende der Leitung eine Person, die sich etwa als Mitarbeiter von Microsoft oder eines anderen technischen Support-Unternehmens ausgibt. Die Betrüger versuchen, sich durch eine im Verlauf des Gesprächs erteilte Zugriffserlaubnis Zugang zu Ihrem PC zu verschaffen, um eine vermeintliche Problembehebung vorzunehmen. Ihr wahres Ziel sei es, Ihnen einen teuren Reparaturvertrag aufzudrängen oder persönliche Daten auszuspähen, schreibt die Behörde auf ihrer Website. Nach Kenntnis der Bundesnetzagentur sind Verbrauchern aufgrund solcher Supportverträge schon Kosten von bis zu 1.000,- Euro entstanden.

Mittlerweile werden nach den Erkenntnissen der Bundesnetzagentur nicht nur kostenfreie 0800er Rufnummern, sondern auch Ortsnetz-, Mobilfunk- und nationale Teilnehmerrufnummern eingesetzt. Dies soll Vertrauen erwecken und die Hemmschwelle für einen Anruf so niedrig wie möglich halten. In einer neueren Fallvariante erreichen die Verbraucherinnen und Verbraucher unter der angegebenen Rufnummer zunächst niemanden, werden allerdings unmittelbar zurückgerufen. Der Rückruf erfolgt meist unter Anzeige einer ausländischen oder aufgesetzten Rufnummer.

In anderen Fällen wird die Anzeige einer Rufnummer unterdrückt. Unbekannte Dritte geben sich in der Folge als Microsoft-Mitarbeiter oder schlicht als »Technical Support« aus. Zuletzt auffällig war hier eine kalifornische Rufnummer (0016264004149). Diese Rufnummer ist leicht mit einer Mobilfunknummer zu verwechseln.

Die Bundesnetzagentur rät dazu, sich durch das täuschend echt aussehende Pop-up-Fenster nicht verunsichern zu lassen. Offizielle Fehlermeldungen oder Warnhinweise der Microsoft Corporation enthalten niemals Rufnummern. Die Bundesnetzagentur warnt davor, auf entsprechende Pop-ups mit einem Anruf zu reagieren.

Sollten Sie selbst einmal eine solche Warnmeldung erhalten, sollten Sie dies der Bundesnetzagentur mitteilen. Weitere Informationen sowie das Beschwerdeformular finden Sie unter www.bundesnetzagentur.de/popup .

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