Bundesnetzagentur: Bedeutung von Online-Kommunikationsdiensten nimmt weiter zu

Ergebnisse der Verbraucherbefragung zu Online-Kommunikationsdiensten

13. November 2023

Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse einer Verbraucherbefragung zur Nutzung von Online-Kommunikationsdiensten in Deutschland veröffentlicht. Es geht dabei um die Nutzung von Messenger-Diensten wie WhatsApp, Facebook Messenger, FaceTime oder Telegram und auch Videokonferenzdienste wie Teams, Zoom und Skype. Die Ergebnisse zeigen, dass rund 90 Prozent (2021: 88 Prozent) der Befragten regelmäßig (mindestens einmal monatlich) Online-Kommunikationsdienste nutzen, so die Bundesnetzagentur. Damit sei die Inanspruchnahme dieser Dienste auf einem vergleichbaren Niveau wie die Nutzung von klassischen Telekommunikationsdiensten.

Messenger-Dienste wie WhatsApp, Telegram oder Skype
Bericht der Bundesnetzagentur: Bedeutung von Online-Kommunikationsdiensten nimmt weiter zu

»Online-Kommunikationsdienste sind fester Bestandteil unseres Alltags und ihre Verbreitung nimmt weiter zu. Das deutsche Wettbewerbsumfeld ist dabei weiterhin maßgeblich durch die Dienste des Meta-Konzerns geprägt, insbesondere WhatsApp«, erläutert Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. »Immer häufiger werden mehrere Dienste parallel genutzt. Mehr als drei Viertel aller Nutzer betreibt solches Multihoming. Dies lässt Raum für Wettbewerber, die ebenfalls relevante Nutzungsanteile erreichen«.

Die in Deutschland am stärksten verbreiteten Online-Kommunikationsdienste erreichen folgende Nutzungsanteile: 92 Prozent WhatsApp (2021: 93 Prozent), 36 Prozent Facebook Messenger (2021: 39 Prozent), 27 Prozent Instagram Direct Messages (2021: 25 Prozent), 20 Prozent Microsoft Teams (2021: 14 Prozent) und 19 Prozent Zoom (2021: 18 Prozent). Die Dienste des Konzerns Meta Platforms (WhatsApp, Facebook Messenger, Instagram) besitzen damit weiterhin eine herausragende Marktstellung in Deutschland, auch wenn ihre Nutzung seit 2019 teilweise schwächer ausfällt. Beispielsweise ist der Nutzungsanteil von WhatsApp seither um 4 Prozentpunkte, der von Facebook Messenger um 6 Prozentpunkte gefallen.

Daneben werden in Deutschland zahlreiche weitere Online-Kommunikationsdienste genutzt, die ebenfalls relevante Nutzungsanteile verzeichnen können. Hierzu zählen insbesondere Videokonferenzdienste, wie Microsoft Teams, Zoom oder Skype, die Kommunikationsdienste von Apple (FaceTime und iMessage) sowie die Messengerdienste Telegram und Signal.

Mehr als drei Viertel der Nutzer von Online-Kommunikationsdiensten (77 Prozent) verwenden inzwischen zwei oder mehr Dienste parallel und betreiben damit sogenanntes Multihoming. Über ein Drittel aller Nutzer (36 Prozent) verwendet sogar vier oder mehr Dienste. Im Durchschnitt werden 3,2 Online-Kommunikationsdienste pro Nutzer verwendet (2021: 3,1 Dienste).

Messaging, E-Mails, und Mobilfunktelefonie im Alltag bevorzugt genutzt

Eine vergleichende Betrachtung zeigt, dass im Alltag eine Mischung aus klassischen und online-basierten Telekommunikationsdiensten verwendet wird. »Alte« und »neue« Dienste ergänzen sich demnach scheinbar in vielen Fällen. Online-Kommunikationsdienste seien vor allem im Bereich der textbasierten Kommunikation besonders beliebt, schreibt die Bundesnetzagentur. 69 Prozent aller Befragten versenden oder empfangen täglich E-Mails und 59 Prozent Text,- Bild- und Sprachnachrichten über Messengerdienste.

Im Bereich der sprachbasierten Kommunikation seien insbesondere klassische Telekommunikationsdienste für Verbrauchersicht wichtig. 52 Prozent aller Befragten telefonieren täglich über ihren Mobilfunkanschluss und 39 Prozent über ihren Festnetzanschluss. Insbesondere die Mobilfunktelefonie sei weiterhin sehr beliebt. Dabei können sich nahezu 80 Prozent aller befragten Mobilfunk-Nutzer nicht vorstellen, zukünftig auf die Nutzung dieses Dienstes zu verzichten.

Hintergrund Verbraucherbefragung

Grundlage für die Ergebnisse des Berichts sei laut Bundesnetzagentur eine repräsentative Verbraucherbefragung, die Anfang 2023 in Zusammenarbeit mit einem Markt- und Meinungsforschungsinstitut stattgefunden hat. Deutschlandweit wurden hierfür insgesamt 2.200 Personen (ab 16 Jahren) zu ihrem Nutzungsverhalten in Bezug auf Online-Kommunikationsdienste befragt. Die Erhebung ist eine Fortsetzung der Befragungen in den Jahren 2019 und 2021.

Online-Kommunikationsdienste werden im Gegensatz zu klassischen Telekommunikationsdiensten, wie Telefonie oder SMS, über das offene Internet erbracht. Sie ermöglichen die Kommunikation in Form von Sprach- und Videotelefonie, Text-, Sprach- und Bildmitteilungen, Gruppenchats u.v.m. Das Telekommunikationsgesetz (TKG) bezieht sogenannte nummernunabhängige interpersonelle Telekommunikationsdienste, wie Messaging-, Internet- und Videotelefoniedienste seit Dezember 2021 in Teile der Regulierung ein. Die Erkenntnisse der Verbraucherbefragung sind daher von hoher Relevanz für die Aktivitäten der Bundesnetzagentur, etwa in den Bereichen Marktbeobachtung, öffentliche Sicherheit und Verbraucherschutz.

Quelle: Mitteilung der Bundesnetzagentur

Bild von Thomas Ulrich auf Pixabay

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