GPRS

GPRS ist die Abkürzung für «General Packet Radio Service». Dieser Übertragungsstandard erweitert das bestehende GSM-Netzwerk um eine schnellere Datenübertragung.

Die Datenübertragung erfolgt bei GPRS paketorientiert. Hierbei werden die Daten in einzelne Pakete aufgeteilt, durch verschiedene Kanäle des Netzwerks geleitet und beim Empfänger in der richtigen Reihenfolge zu einem Ganzen zusammengefügt. Ermöglicht wird dies durch die IP (Internet Protocol)-Technologie, die auch im Internet zum Einsatz kommt und eine Datenübertragung ohne eine direkte leitungsvermittelnde Verbindung zum Empfänger möglich macht.

Da keine Verbindung, wie etwas bei Telefonie, für GPRS-Datenübertragung notwendig ist, spricht man auch davon, dass der Nutzer mit GPRS immer online («allways online») ist. Abrechnung erfolgt dann üblicherweise auch nicht nach Zeit, sondern nach der versendeten bzw. empfangenen Datenmenge.

So funktioniert GPRS

Die GSM-Funkkanäle sind in acht Zeitschlitze unterteilt, von denen jeder eine Daten-übertragungsrate von 9,6 Kilobit pro Sekunde (kBit/s) hat. Bei einer normalen GSM-Datenübertragung belegt der Anwender während der kompletten Dauer seiner Verbindung einen Zeitschlitz und macht somit Gebrauch von den gesamten 9,6 kbit/s. Wenn alle GSM-Zeitschlitze belegt sind, können keine weiteren Personen auf die Netzwerk-Verbindungen zugreifen.
Bei der GPRS-Technologie stehen die Zeitschlitze mehreren Nutzern gleichzeitig zur Verfügung. Zudem werden bei GPRS, im Gegensatz zur HSCSD-Technik, mehrere Funkzeitschlitze gleichzeitig (Multislot-Technik) verwendet. Damit beträgt die Höchstgeschwindigkeit für GPRS theoretisch bis zu 171,2 kBit/s, wenn alle acht Zeitschlitze vollständig genutzt werden könnten. In der Praxis werden jedoch Datenraten von ca. 40 bis 50 kBit/s erreicht.

GPRS-Klassen

Bei GPRS-fähigen Geräten, etwa Handys, finden man oft die Angabe einer GPRS-Klasse. Diese Zahl kann zwischen 1 und 12 liegen und bestimmt die Anzahl der Zeitabschnitte, die das Gerät für das Versenden und Empfangen von Daten nutzen kann - die so genannte MultiSlot-Klasse.

MultiSlot-Klasse Höchstzahl an Zeitabschnitten
Empfang Versand Gesamt
1 1 1 2
2 2 1 3
3 2 2 3
4 3 1 4
5 2 2 4
6 3 2 4
7 3 3 4
8 4 1 5
9 3 2 5
10 4 2 5
11 4 3 5
12 4 4 5

Am häufigsten werden drei oder vier Zeitschlitzen für das Empfangen von Daten und ein oder zwei Zeitschlitze für das Versenden von Daten verwendet. Daraus folgt eine realistische Datenübertragungsrate von derzeit 13,4 kbit/s (1Tx bei Coding Scheme 2) für das Versenden und ca. 40 kbit/s (3Rx / CS2) bzw. ca. 54 kbit/s (4Rx / CS2) für das Empfangen von Daten.

Zusätzlich beschreibt ein Buchstabe die Endgeräte-Klasse. Mobilfunkgeräte der Klasse A erlauben GSM-Telefonate bei gleichzeitigem Datentransfer via GPRS. Handys der Klasse B können zur selben Zeit zwar nur einen Dienst nutzen, ein Anruf über GSM wird jedoch während einer GPRS-Internet-Sitzung gemeldet. Solange man telefoniert, erfolgt keine Datenübertragung. Die Datenverbindung kann nach Gesprächsende fortgeführt werden. So gut wie alle bisher erhältlichen GPRS-Handys gehören zur Geräte-Klasse B. Mobilfunkgeräte, die ohne Signalisieren nur entweder GSM oder GPRS bieten, gehören zur Klasse C.

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