T-Com: Schnurlos-Telefone mit Call-by-Call-Sperre

VATM: Klarer Verstoß gegen das Telekommunikationsgesetz

08. November 2004
Bereits seit einigen Wochen bietet T-Com Schnurlostelefone an, die Anrufe nur direkt über die Telekom-Tochter weiterleiten. Dafür wird die Call-by-Call Vorwahl 01033 der Deutschen Telekom automatisch vor jeder Rufnummer gewählt. Ein solches Telefon ist das «Sinus 711 Net» für analoge Telefonanschlüsse. Dieser wird mit solcher Voreinstellung für 49,99 Euro angeboten, statt rund 90 Euro für eine «normale» Version der «Sinus 711».

Eigentlich ist das nichts besonderes, denn auch Tele2 hat vor einiger Zeit Telefone angeboten, die auf die eigene Vorwahl 01013 voreingestellt waren. Das Problem ist aber: Mit dieser speziellen Variante des Sinus 711 sind kein Call-by-Call und auch keine Preselection möglich.

Genau das ist der Kritik-Punkt für den Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. (VATM), in dem zahlreiche Wettbewerber organisiert sind. «Die Deutsche Telekom AG versucht somit auf technischer Ebene die rechtliche Verpflichtung, Call-by-Call und Preselection diskriminierungsfrei anzubieten, auszuhebeln und [...] fairen Wettbewerb zu verhindern», erklärt Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM.

«Das Telefon überschreibt aktiv die gewählte Sparvorwahl und trickst gezielt diejenigen Kunden aus, die eigentlich die günstigen Wettbewerbertarife per Call-by-Call oder Preselection erreichen wollen», kritisiert VATM. Denn nur für diese Kunden machte der ganze technische Aufwand überhaupt Sinn: Für Telekom-Kunden, die weder Preselection noch Call-by-Call nutzen, ist ein Überschreiben der Rufnummer vollkommen überflüssig, so die Meinung des Verbandes.

Der Verband fordert nun ein schnelles Eingreifen der Regulierungsbehörde. Die Wettbewerber würden sich aber auch andere rechtliche Möglichkeiten, insbesondere Schadensersatzansprüche, vorbehalten.

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