Einstweilige Verfügung gegen aktuelle T-Com Werbung

Tele2 gegen «bis zu 75%» Ersparnis-Aussagen

24. Februar 2005
Mit einer Einstweiligen Verfügung hat Tele2 die gerade gestartete Kampagne zu den neuen Tarifen der T-Com gestoppt. Grundlage ist die Art und Weise, wie die Telekom die neuen Tarife etwa auf ihrer Homepage präsentiert.

«Diese Werbung führt den Konsumenten in die Irre», erklärt Hermann Riedl, Director Marketing and Sales bei TELE2. «bis zu 75 % gesenkt werden die Preise höchstens im Vergleich zu den eigenen Tarifen. Dabei ist vieles sogar teurer als vorher, auf jeden Fall gegenüber zum Beispiel unseren Produkten. Der Verbraucher hat bei diesen stark vereinfachten Darstellungen überhaupt keine Möglichkeit, objektiv zu vergleichen, zumal die Telekom hier zum Teil auch mit falschen Zahlen arbeitet», so Riedl weiter.

Zum einen wirbt die Telekom mit Slogans wie Preissenkungen «bis zu 75 %», ohne dabei einen konkreten Bezug zu nennen. Beim Tarif Call Plus wurde die Taktung zwar auf Minutentakt umgestellt, so dass einminütige Gespräche auch so abgerechnet und nicht wie zuvor bei T-Net Standard trotzdem vier Minuten. Dabei wird aber nach Ansicht von Tele2 verschwiegen, dass sich im Verhältnis zu früheren Tarifen die Grundgebühr erhöht hat. Außerdem sind Gespräche ins Mobilfunknetz, deren Preise bereits im Dezember 2004 gesenkt wurden, und solche ins ausländische Festnetz genauso teuer wie vorher.

Weiterer Krtik-Punkt von Tele2: «Die Anpreisung des neuen Tarifsystems und insbesondere die angeblichen Einsparungen erfolgen lediglich in sehr plakativer und pauschaler Form - ohne jegliche Bezugnahme und Relativierung. Ein objektiver Preisvergleich zwischen dem bisherigen und den neuem Tarifsystem der T-Com ist aufgrund der falschen Versprechungen bezüglich angeblicher Einsparungen nicht möglich», so das Unternehmen. Zu einem schiefen Bild führt es, wenn - wie geschehen - die verglichenen Zeiten nicht mehr den Zeitzonen entsprechen, die für die bisherigen Tarife galten.

Wegen der irreführenden Angaben verstoßen die Werbeaussagen der Telekom zur neuen Tarifstruktur aus Sicht der Tele2 gegen das Wettbewerbsrecht. Das Landgericht Hamburg untersagt deshalb mit sofortiger Wirkung, die Aussagen zu wiederholen, und droht der Deutschen Telekom bei Zuwiderhandlung mit der Verhängung eines Ordnungsgeldes bis zu 250.000 Euro. Die Eilentscheidung des Landgerichts kann noch angefochten werden.

Telekom-Sprecher Frank Domagala erklärte, dass die T-Com alle rechtlichen Möglichkeiten in diesem Zusammenhang prüft. «Die Reaktion von Tele2 zeigt, dass wir mit unseren neuen Tarifen den Nerv des Marktes getroffen haben», so Domagala. Die aktuelle Werbung in Print- und Online-Medien soll weiterhin laufen.

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