Feudale Verhältnisse bei Facebook

Gefahren für das Handy im 21. Jahrhundert

18. Mai 2018

In den letzten Wochen bestimmten stets neue Enthüllungen über einen Datenskandal der Superlative die Schlagzeilen – einen Eklat, wie ihn das soziale Netzwerk Facebook noch nie erlebt hatte. Schließlich wurde deutlich: Der Vorwurf über die zweckentfremdete Erhebung von Nutzerdaten ist berechtigt. Die bundesdeutsche Justizministerin Katarina Barley äußerte hierzu prägnant: „Ich verlange Aufklärung darüber, wie es zu diesem Vorgang kommen konnte, ob Nutzerinnen und Nutzer deutscher Accounts davon betroffen sind und was Facebook gedenkt zu tun, um die Wiederholung solcher Fälle zu verhindern“. Schließlich würde die datenschutztechnische Handhabung von Facebook nicht nur die Privatsphäre aller beteiligten Nutzer sondern auch die Demokratie als solche gefährden. Dies gilt vor allem in Zeiten, in denen sich die Existenz vieler Menschen auf nur einem Gerät zentriert: Dem Handy.

Das Handy ist im 21. Jahrhundert mehr als nur ein Ausdrucksfeld für die eigene Persönlichkeit geworden. Es hilft bei der Alltagsorganisation, es liefert Informationen, dient zur Unterhaltung und es ermöglicht seinem Nutzer, mit anderen Menschen einfach und bequem in Kontakt zu treten. Aufgrund dieser Relevanz, welche dem Smartphone heutzutage zuteilwird, ist dem Schutz seines Gehäuses sowie seines Inhalts hohe Bedeutung beizumessen. Schließlich lauern Risiken für das kleine Gerät nahezu überall: Egal, ob es zu Boden fällt, ob es verloren geht und die eigenen Daten durch Fremde bedroht werden oder ob datenhungrige Apps private Informationen weitergeben. Ein adäquater Schutz des Handys ist heutzutage wichtiger denn je.

Damit das Handy nicht zu Bruch geht, gibt es eine einfache Sicherheitsmaßnahme: Ein Displayschutz, optimalerweise aus Panzerglas, hilft ebenso wie weiche Handyhüllen von zanasta.de. So vermeidet man eine etwaige Bildschirm-Reparatur, die bis zu über 100 Euro kosten kann. Mithilfe einer Bildschirmsperrung sowie einem raffinierten PIN-Code kann das Handy ferner durch unbefugten Zugriff von Fremden geschützt werden. Verlorene Handys können durch spezielle Software sogar lokalisiert werden. Doch Gefahren lauern auch innerhalb des Smartphones beispielsweise durch datenfressende Apps. Es empfiehlt sich, nicht nur die einzelnen Berechtigungen jeder App zu überprüfen, um das Bilden eines Persönlichkeitsprofils durch dieselbigen einzuschränken, sondern auch Dienste wie Bluetooth, GPS und W-LAN – sofern gerade nicht benötigt – auszuschalten, wodurch das eigene Bewegungsprofil verwässert wird. Ein Blick in die App-Einstellungen zeigt: Die Facebook-App ist ein regelrechter Fürst unter den Datenfressern.

Wenngleich Facebook im Bereich der sozialen Netzwerke derzeit der unangefochtene Spitzenreiter ist, so steht das US-amerikanische Unternehmen doch heftig unter Kritik. Facebook-Mitarbeiter erzählen, dass ihr Chef und Facebook–Gründer Mark Zuckerberg, einst von großem Technik-Optimismus gezeichnet, nun nach und nach einsehen muss, dass seine Plattform von vielen Seiten zu eigennützigen und unsozialen Zwecken ausgenutzt wird. Dieser Erkenntnis liegen viele Ursachen zugrunde. Die bekannteste ist der Skandal im Rahmen des Datenmissbrauchs der Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica. Am Anfang dieses Eklats stand der britische Neurowissenschaftler Aleksandr Kogan, der mithilfe einer Umfrage-App auf Facebook scheinbar wertlose Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern gesammelt habe, welcher er wiederum an eine Firma hinter Cambridge Analytica verkaufte. Diese konnte die gewonnenen Erkenntnisse vermutlich zur Beeinflussung des US-amerikanischen Wahlkampfes im Sinne der Republikaner nutzen.

Smartphone mit Like-Symbol

Der Vorteil von über Facebook gewonnenen Daten kann, wie am Beispiel von Cambridge Analytica deutlich wird, beachtlich sein: Mithilfe der ermittelten Daten lassen sich die untersuchten Nutzer leicht bedürfnisgerecht ansprechen. Kogan sieht sich in dem von ihm provozierten Datenskandal zu Unrecht als Sündenbock beschuldigt, da Facebook weder seine App noch deren AGBs überprüft habe, in welchen das Weitergeben von Umfrageergebnissen ausdrücklich expliziert wurde. Der Vorwurf reißt tiefere Wunden, da hier die Vermutung laut wird, Facebook kontrolliere die Datensammlung durch zehntausende Drittanbieter generell nicht. Dass Facebook zum Teil nicht auf Augenhöhe mit seinen Nutzern kommuniziert, vermittelt auch die Tatsache, dass die deutschen Nutzungsbedingungen von Facebook teils unpräzise formuliert und teils schlecht übersetzt sind – für ein Schriftgut von quasi-juristischem Format ist dies ein unzureichender Tatsachenbestand.

Der Whistleblower Benjamin Fearnow, auch als Franz Ferdinand von Facebook bekannt, machte als Erster prominent sichtbar, dass sich Facebook im Wesentlichen wohl nur für sein eigenes Wachstum interessiere. Die Attraktivität von Facebook lässt sich auch durch seine fortwährende Aufnahme von neuen Funktionen erklären. Dies ist auch der Grund, warum Zuckerberg beispielsweise Instagram und Whatsapp kaufte: Den Internetnutzern stehen viele Möglichkeiten, sich zu vernetzen, nach wie vor offen – jedoch geschieht dies alles über die Server von Facebook. Und dabei darf nicht vergessen werden: Jedes bereitgestellte Foto darf – sofern nicht anders in den Privatsphäre-Einstellungen vermerkt – grundsätzlich von Facebook verwendet und weiterverkauft werden.

Mark Zuckerberg gibt sich jedoch wehmütig: Auf eine Entschuldigung folgte die Ankündigung, dass nun eine Reihe von Änderungen die Facebook-Nutzer erwarten. So sollen diese fortan mit einer Art Verlauf-Löschfunktion mehr Kontrolle über die von Facebook und Drittanbietern gesammelten Daten erhalten. Ob dieses Verhalten wirklich die Reaktion eines einsichtigen Unternehmenschefs oder nur die Furcht vor der am 25. Mai 2018 in Kraft tretenden europäischen Datenschutz-Grundverordnung DSGVO ist, kann nicht gesagt werden. Diese Mitteilung kommt so oder so einer buchstäblichen Revolution im Datenschutz des größten sozialen Netzwerkes gleich. Inwieweit Facebook dies jedoch tatsächlich umsetzt, wird sich zeigen. Es bleibt zu wünschen, dass das letzte Wort in diesem Datenskandal nicht Facebook sondern die Politik hat. Schließlich wäre es durch mehr Kontrolle womöglich gar nicht erst zu diesem Skandal gekommen. Ob sich Mark Zuckerberg nun ernsthaft im Datenschutz engagieren wird, kann nicht klar gesagt werden. Zu sehr hat sich seine einst getätigte Aussage, demnach Privatsphäre nicht mehr zeitgemäß sei, in die Köpfe vieler Facebook-Nutzer eingebrannt.

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