Huawei Mate20 Pro im ersten Hands-on

Die ersten Eindrücke vom neuen Smartphone-Flaggschiff

18. Oktober 2018

Am Dienstag hat Huawei seine neuen Top-Smartphones Huawei Mate20 und Mate20 Pro vorgestellt. Am Mittwoch konnte ich das neue Flaggschiff Huawei Mate20 Pro im Rahmen einer Roadshow einem kurzen Test unterziehen. Der Nachfolgende Beitrag enthält (m)eine subjektive Meinung zum neuen Gerät und soll keinen richtigen Test ersetzen. vielmehr sind es meine ersten Eindrücke vom neuen Smartphone, die hoffentlich einem oder anderen Leser bei der Kaufentscheidung helfen.

Huawei Mate20 Pro im HandsOn: Front-Ansicht

Zunächst die wichtigsten technischen Daten zum neuen Huawei Mate20 Pro. Das Smartphone hat ein 6,39 Zoll (16,23 cm) großes OLED-Display mit einer Auflösung von 1.440 x 3.120 Pixel. Auf der Rückseite hat der Hersteller eine Tripple-Kamera mit einem 40-MP RGB-Sensor mit Weitwinkel-Objektiv, einem 20-MP Sensor mit Ultraweitwinkel-Objektiv und einem 8-MP Sensor mit Tele-Objektiv integriert. Im Inneren arbeitet der neue Kirin 980 Prozessor von Huawei. Dank einer Dual-NPU (Neural Processing Unit) soll das Smartphone eine noch bessere Unterstützung für die Funktionen der Künstlichen Intelligenz (KI) bieten. Das Smartphone ist mit einem größeren Akku und einem im Display integrierten Fingerabdrucksensor ausgestattet. Als Software bringt das Huawei Mate20 Pro das Betriebssystem Android 9 Pie und die neue EMUI 9.0 Oberfläche mit. Weitere Details zum neuen Smartphone haben wir bereits hier beschrieben.

Huawei Mate20 Pro im HandsOn: Software-Version

Das Äußere

Das Mate20 Pro ist nur minimal höher, als das im Frühjahr vorgestellte P20 Pro Smartphone von Huawei. Dafür nimmt der Bildschirm des Mate20 Pro fast die gesamte vordere Seite ein. Oben und unten ist nur ein schmaler Rand zu sehen. Seitlich ist das Display gebogen und geht rechts und links leicht auf die Gehäuse-Seite über. Das Gehäuse wird seitlich von einem Metallrahmen umrandet. Die Rückseite hat die gleiche Abrundung, so dass das Smartphone insgesamt gut in der Hand liegt.

Huawei Mate20 Pro im HandsOn: Notch

Im Display gibt es oben eine Aussparung (Notch) für die Frontkamera und verschiedene Sensoren. Bei der Nutzung fällt diese praktisch nicht auf, da rechts und links davon nur Status-Informationen eingeblendet werden. Und beim Blick in die Einstellungen wird der Hintergrund der Status-Symbole auf Schwarz gesetzt, so dass diese Leiste noch weniger auffällt.

Huawei Mate20 Pro im HandOn: Benachrichtigungsmenü

Die Rückseite des Huawei Mate20 Pro besteht ebenfalls aus Glas. Das hat leider den Nachteil, dass hier der Schmutz und die Fingerabdrücke sehr schnell sichtbar werden. dies war zumindest bei der schwarzen Variante der Fall, die ich zum Testen hatte. Huawei bietet das neue Smartphone auch in der vom P20 Pro bekannten Farbversion »Twilight« an. Hier ist die Smartphone-Rückseite in einem Verlauf von zwei Farben gefärbt. Die Kombination biem MAte20 Pro ist etwas dunkler, also die des P20 Pro, sieht jedoch weiterhin schick aus,. Leider hat diese Version auch eine glatte Rückseite, die für Fingerabdrücke sehr anfällig ist. Das Gehäuse in Blau (»Midnight Blue«) und Grün (»Emerald Green«) hat dagegen einen Muster, der die Oberfläche griffiger macht. Dadurch haften Fingerabdrücke auch nicht so gut darauf, wenn auch sie dennoch sichtbar sind.

Huawei Mate20 Pro im HandsOn: Glas-Rückseite

Unten am Gehäuse befindet sich der SIM-Karten-Einschub sowie der USB-C Anschluss, der gleichzeitig die Öffnung für den Lautsprecher darstellt. Zumindest bei den selbst aufgenommenen Videos sorgt es für einen ordentlichen Sound. Auf der rechten Seite befinden erreichen die Nutzer die Lautstärke-Tasten sowie die in rot gehaltene Power-Taste.

Huawei Mate20 Pro im HandsOn: Buttons auf der rechten Seite

Die Kamera

Das Highlight auf der Rückseite des Huawei Mate20 Pro ist sicherlich die Kamera. diese hat drei Sensoren, welche zusammen mit dem Blitz in einem Quadrat angeordnet sind. Das sieht schön geordnet aus. Spannender sind natürlich die neuen Funktionen.

Was bei der Nutzung der Kamera sofort auffällt ist der weite Winkel bei den Fotos und Videos. Selbst in der Standard-Einstellung wird mehr erfasst, als zum Beispiel beim Huawei P10 Plus. Außerdem: Das neue Mate20 Pro hat auch einen »negativen« Zoom. Die Einstellung lässt sich auf bis zu 0.6x ändern. Damit lassen sich Weitwinkel-Aufnahmen machen. Außerdem sind Nahaufnahmen ab 2,5 cm mit den eingebauten Objektiven möglich.

Bei Fotos hat Huawei im neuen Mate20 Pro auch einige Zusatzfunktionen eingebaut. So kann zum Beispiel die HiVision Funktion, die die Kamera-App ergänzt, Sehenswürdigkeiten oder andere Objekte identifizieren und dem Nutzer passende Informationen liefern. Auch kann die App Übersetzungen von Texten liefern, etwa denen auf einer Speisekarte. Ähnlich funktioniert HiTouch: Diese Funktion erkennt Produkte und liefert automatisch die passenden Online-Shopping-Angebote.

Huawei Mate20 Pro im HandsOn: HiVision mit Übersetzungsfunktion

Interessant wird die Kamera bei Video-Aufnahmen. Hier hat Huawei zwei Funktionen eingebaut, die beim Mate20 Pro besonders hervorgehoben werden. Zum einen ist es er Bokeh-Effekt für Videos: Die Person oder das Objekt im Vordergrund bleibt scharf, während der Hintergrund unscharf gestellt wird. Bisher war dieser Effekt mit einem Smartphone nur in Fotos möglich.

Eine zweite neue Video-Funktion: Das gesamte Bild kann in Schwarz-Weiß aufgenommen werden, nur Menschen werden komplett in Farbe dargestellt. Während der Präsentation zeigte Huawei-CEO Richard Yu ein Video einer solchen Aufnahme. In meinem Test funktionierte es schon sehr gut; bei mehreren Personen im Bild musste die KI allerdings mehr rechnen und war dann zum Teil zu langsam. Auf jeden Fall ein interessantes Effekt, mit dem sich spannende Videos drehen lassen. Ich würde es allerdings nur bei einer Person im Bild einsetzen, damit die Aufnahme durchgehend korrekt in Farbe ist.

Huawei Mate20 Pro im HandOn: Video-Effekte

Akku und drahtlose Aufladung

Eine weitere technische Neuerung beim Huawei Mate20 Pro ist die Möglichkeit, das Smartphone auch drahtlos aufzuladen. Dazu hat Huawei auch ein eigenes drahtloses Ladegerät entwickelt. Dieser unterstützt auchd ie Schnellladetechnik, so dass das Smartphone sehr schnell wieder Energie haben kann.

Spannend ist auch das »umgekehrte Laden«: Mit dem Mate20 Pro lassen sich andere Smartphones drahtlos aufladen, deren Akku leer ist. Voraussetzung ist natürlich, dass das andere Gerät drahtloses Laden auch unterstützt. Aus dem Hause Huawei sind es nur die neuen Mate20 Smartphones; es können jedoch auch Geräte anderer Hersteller, wie ein iPhone von Apple, mit dieser Technik aufgeladen werden. Bei der Vorführung mit einem iPhone 8 hat das auch ganz gut funktioniert.

Huawei Mate20 Pro im HandOn: Umgekehrtes Laden

Übertragung auf große Bildschirme

Insbesondere für Geschäftskunden interessant ist die Möglichkeit, das Smartphone mit einem großen Bildschirm oder einem Fernseher zu verbinden. Die Idee ist nicht neu, doch das Huawei Mate20 Pro unterstützt dies sowohl über einen Kabel (USB-C auf HDMI, extra erhältlich) als auch drahtlos. Dafür muss der Fernseher die Miracast-Technologie unterstützt. Sonst kann auch ein Zusatzgerät wie zum Beispiel ein Google Chromecast die Abhilfe schaffen.

Im »PC-Modus« können die Nutzer weiterhin Nachrichten senden oder telefonieren. Das Smartphone kann als Touchpad für die Maus-Steuerung auf dem großen Bildschirm genutzt werden. Hier kann es schon zu kleinen Verzögerungen kommen, je nachdem, wie gut das WLAN ist, über das die Geräte verbunden werden. Laut Auskunft von Huawei wäre es auch möglich, mit dem Smartphone selbst einen WLAN-HotSpot einzurichten und die Verbindung mit dem Bildschirm darüber zu erstellen. Auch lässt sich eine Bluetooth-Tastatur und eine externe Maus im PC-Mode verwenden.

Huawei Mate20 Pro im HandOn: Übertragung auf große Bildschirme

Neues Speicherkarten-Format

Huawei hat auch ein eigenes Format für Speicherkarten eingeführt. Die »Huawei Nano Memory Card« hat die gleiche Größe wie eine Nano-SIM-Karte. Damit verbraucht die Karte weniger Platz im Gerät. Die Speicherkarte soll eine Lesegeschwindigkeit von 90 MBit/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 60 MBit/s haben. Aktuell sind nur 128 GB große Speicherkarten erhältlich. Regulär soll diese 49,99 Euro kosten; während der Vorbestellung-Phase für das Mate20 und Mate20 Pro gilt ein Aktionspreis von 39,99 Euro.

Huawei Mate20 Pro im HandOn: Nano-Memory-Card

Fazit

Das Huawei Mate20 Pro ist auf jeden Fall ein spannendes Smartphone. Der Hersteller hat seinen aktuellsten Prozessor verbaut, der sicherlich auch im nächsten Modell der P-Reihe zu finden sein wird. Das große Display und der Fingerabdruckscanner unter dem Display-Glas sind auf jeden Fall ein Schritt nach Vorne. Wie gut die neue Tripple-Kamera inklusive KI-Unterstützung tatsächlich ist, müssen ausführlichere Tests zeigen. Bei den spontanen Aufnahmen mit den Standard-Einstellungen war sie, subjektiv, etwas besser als die Kamera des Huawei P20 Pro. Praktisch sind auch drahtloses Laden - sowohl für das Smartphone selbst als auch umgekehrt für andere Smartphones. Huawei beschreibt noch einige weitere Eigenschaften, die eher im Verborgenen bleiben. Dazu zählen zum Beispiel ein besserer LTE- und GPS-Empfang. Ob das alles den Preis von 999,- Euro (UVP) Wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Wer das Gerät noch bis zum 25.10.2018 vorbestellt, kann ein Amazon Echo Show im Wert von 229,99 Euro gratis dazu erhalten. Dann fühlt sich der Smartphone-Preis gleich günstiger. Details zu dieser Aktion gibt es unter https://consumer.huawei.com/de/promotions/.

Bilder: tarif4you.de

 
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