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Telekom baut letzte gelbe Telefonzelle Deutschlands ab
Gelbes Telefonhäuschen in Bayern demontiert
Die Telekom hat die letzte gelbe Telefonzelle in Deutschland abgebaut. Das gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Die Telefonzelle stand auf einer Halbinsel der Wallfahrtsort St. Bartholomä. Die Demontage und den Transport auf dem Wasserweg auf einer Fähre hat die Telekom in einem Video festgehalten.
Das gelbe Telefonhäuschen wird ausgebaut und abtransportiert (Bild: Deutsche Telekom)
Früher gehörten die gelben Telefonhäuschen zum Stadtbild. Die meisten Leser über 30 Jahre kennen sie wahrscheinlich noch. Zu den besten Zeiten hatte die Telekom über 100.000 öffentliche Telefone in Deutschland im Einsatz. Davon sollen circa 50.000 von der Art gewesen sein, wie sie jetzt abgebaut wurde, erklärt Günter Nerlinger, Projektleiter bei der Deutschen Telekom.
Vom Fernsprecher zur Funkzelle - die Geschichte der Telefonzelle
Ein erster »Fernsprechkiosk« wurde am 12. Januar 1881 in Berlin in Betrieb genommen. Zum Telefonieren musste man sich ein Billet kaufen, sozusagen der Vorläufer der heutigen Telefonkarte. Erst ab 1899 gab es Münzfernsprecher. Die Telefonzellen befanden sich damals immer in geschlossenen Gebäuden wie Postämtern, Hotel-Lobbys oder Gaststätten. Ab den 1920er Jahren gehörten die Telefonhäuschen mit Münzfernsprechern zum vertrauten Bild in deutschen Städten. Ab 1932 war die Gestaltung normiert. Doch erst ab 1946 waren die Telefonzellen alle gelb.
»Die ersten gelben Kunststoffhäuschen wurden 1978 aufgestellt«, erklärt Günter Nerlinger, »der Name leitet sich vom Einführungsjahr ab, es heißt TelH78«. 50 Jahre später, etwa ab Mitte der 1990er-Jahre wurden die Telefonzellen nach und nach in den Telekomfarben weiß-grau-magenta gestaltet.
Bis zum 1. Oktober 1984 kostete eine Gesprächseinheit in der Bundesrepublik Deutschland 20 Pfenning, danach mit Ausnahme der ersten Einheit 30 Pfennig. Interessant ist, dass die Fernsprecher für die Deutsche Bundespost damals schon unrentabel waren, erklärt die Telekom weiter. Die Betriebskosten haben also schon damals die Einnahmen überstiegen. Und genau darin liegt der Rückbau vieler Telefonzellen begründet.
Die Telekom nimmt die Telefonhäuschen vom Netz, wenn der Umsatz pro Monat dauerhaft unter 50 Euro absinkt. Denn die Kosten seien wesentlich höher. Die Ausgaben entstehen vor allem durch die regelmäßige Wartung des Häuschens. Dazu kommen die die Kosten für den Stromanschluss. Das Telefonhäuschen hat auch hat einen Telefonanschluss, es muss gereinigt werden und wenn ein Schaden entsteht, müsse der beseitigt werden, erklärt Nerlinger weiter. Durch ein paar Gespräche im Monat sei keine Kostendeckung zu erreichen.
Bereits vor rund drei Jahren hat die Telekom ausrangierte Telefonhäuschen an Fans verkauft. Damals waren die gelben Telefonhäuschen allerdings vergriffen; verfügbar seien nur noch Häuschen in Grau und Magenta. Ob mit dem jetzt abgebauten Häuschen noch ein Fan zum Zuge kommt?
Video »Die letzte gelbe Telefonzelle wird abgebaut«
Quelle: Mitteilung der Deutschen Telekom