Inhouse-Verkabelung bei Renovierung oder im Neubau

Die Digitalisierung macht auch vor den eigenen vier Wänden nicht Halt. Die sogenannten Smart-Homes sind in aller Munde und überzeugen immer mehr Hausbesitzer. Wer neu baut, kann bereits bei der Planung alles für ein Smart-Home vorbereiten. Doch auch bei der Renovierung kann die Inhouse-Verkabelung noch nachträglich erfolgen. Hierbei macht es oft Sinn, diese direkt im Zuge eines Glasfaseranschlusses durchzuführen.

Die Planung als zentraler Bestandteil

Wer im eigenen Haus die Rollos mit dem Handy steuern, intelligente Thermostate für sparsames Heizen nutzen und per Sprachbefehl steuerbare Lichtschalter bedienen möchte, sollte das „Nervensystem“ im Haus nicht vergessen werden. Denn damit die smarte Bedienung möglich wird, braucht es eine entsprechende Verkabelung, die im besten Fall direkt beim Bau vom Bauherren berücksichtigt wird. Hierfür ist es besonders sinnvoll, eine eigene Checkliste anzufertigen, um nicht den Überblick zu verlieren. Während beispielsweise der Einbau von Sensorik oft nachträglich erfolgen kann, braucht das Verlegen von Netzwerkanschlüssen eine gute Vorbereitung. Wird während der Renovierung oder dem Neubau nicht korrekt geplant, muss im schlimmsten Fall nachträglich eine Wand eingerissen werden.

Die technischen Möglichkeiten berücksichtigen

Nachdem die grundsätzliche Planung erfolgt ist, müssen die technischen Möglichkeiten für das Eigenheim eruiert werden. Elektrische Rollos für das Fenster oder kommunizierende Haushaltsgeräte werden häufig über ein Bus-System verwaltet. Hierbei können die verschiedenen Komponenten über eine spezielle Verkabelung miteinander verbunden werden. Wenn es sich anbietet, kann auch die Stromversorgung dazu genutzt werden, um die eigenen vier Wände fit für die smarte Kommunikation zu machen. Über die sogenannte Powerline-Lösung erfolgt der Datenaustausch über bereits bestehende Stromleitungen. Dies ist vor allem in Hinblick auf Renovierungen sinnvoll, da im Zweifelsfall nicht an zwei verschiedenen Stellen gestemmt werden muss. Wer ganz auf Verkabelung verzichten möchte, kann auch auf Funktechnik zurückgreifen. Meist wird auf einen Mix aus den drei verschiedenen Kategorien zurückgegriffen. Um das Gebäude per Smartphone bedienen zu können, braucht es eine sowohl eine Verbindung mit Kabel als auch über Funktechnik.

5G macht Smart Homes wesentlich effektiver
5G macht Smart Homes wesentlich effektiver (Bild: Window Fashion)

Inhouse-Internet: 5G als neuester Standard

Damit ein Smart Home sein volles Potenzial abrufen kann, braucht es heutzutage fast schon zwingend 5G. 5G wandelt gerade noch auf einem Grat zwischen aktueller und zukünftiger Technologie, wird in den nächsten Jahren aber zum Maß aller Dinge heranreifen. In Deutschland kann 5G bereits seit dem Jahr 2019 genutzt werden, häufig wird aber noch mit 4G oder LTE gearbeitet. Doch auch hierzulande schreitet der Ausbau von 5G immer weiter voran. Denn 5G bietet vor allem maßgebliche Fortschritte hinsichtlich der Datenrate. Möglich gemacht wird dies durch die Frequenzen zwischen 3,4 und 3,7 GHz. Die kürzeren Wellenlängen ermöglichen eine höhere Datenrate und eine maximale Geschwindigkeit. Wer die eigenen vier Wände maximal vernetzen möchte, kann mittlerweile aus schier unendlichen Möglichkeiten schöpfen. Neben bereits länger bekannten Möglichkeiten wie der Nutzung von smarten Türklingeln mit Kamera oder appgesteuerter Beleuchtung haben auch die Hersteller von Sichtschutz und Aquarien erkannt, dass ihre Produkte sich optimal in ein Smart Home integrieren lassen. Da in einem umfänglichen Smart Home viele Geräte kommunizieren, braucht es auch eine entsprechend schnelle Übertragungsrate. Dies wird vor allem dann notwendig, wenn zusätzlich zu den Geräten auch noch die gesamte Familie das Internet für sich beanspruchen. Durch die mögliche Übertragungsrate von bis zu 10 Gbit pro Sekunde kann mit der 5G-Technologie stets eine konstante Vernetzung aufrechterhalten bleiben.

Wie kommt die Glasfaser ins Haus?

Sowohl beim Renovieren als auch beim Bauen eines Wohnheimes, bietet sich die Aufrüstung auf ein Smart Home mit einem gleichzeitigen Anbinden an das Glasfasernetz an. Dafür erfolgt in erster Linie eine Begehung, um wichtige Aspekte von der Verlegung der Leerrohre bis hin zur eventuell nötigen Verkabelung im Gebäude zu klären. Wer sich in der Bauphase befindet, sollte die Hausbegehung möglichst früh hinter sich bringen. So kann die Planung des Baus direkt unter Berücksichtigung der Anforderungen an den Glasfaseranschluss erfolgen. Das Glasfaserkabel wird dann über eine bereits vorhandene Hauseinführung verlegt. Alternativ kann die Installation auch über eine Bohrung in der Außenwand erfolgen. Nach der Hauseinführung kommt es zur Verkabelung im Eigenheim. Damit Glasfaser genutzt werden kann, braucht es eine entsprechende Verbindung zwischen dem ONT und dem Übergabepunkt. Beim Glasfaserausbau als Mieter muss vorab die Genehmigung des Vermieters oder der Hausverwaltung eingeholt werden. Bekommen Mieter hier eine Absage, muss diese in der Regel auch zur Kenntnis genommen werden.

Verkabelung
Die Verkabelung sollte stets von einem Fachmann durchgeführt werden. (Bild: Pexels © Field Engineer / CCO Public Domain)

Beratung durch den Profi oft sinnvoll

Die Anschaffung von Smart-Home-Geräten ist nicht wirklich schwer. Um ein ganzheitliches intelligentes Haus zu planen und die Planung auch in die Realität umzusetzen, sollten Laien stets auf einen Fachmann zurückgreifen. Die Eigeninstallation bringt nicht nur gewisse Risiken mit sich, sondern kann auch die Effizienz mindern. Im Worst Case müssen nach der Fertigstellung Anpassungen oder Reparaturen erfolgen, die das Aufstemmen der Wände oft unerlässlich machen. Fachpersonal ist nicht nur mit der Umsetzung bestens vertraut, sondern berät Hausbesitzer auch hinsichtlich der idealen Platzierung von Sensoren und Aktoren sowie der Integration der Struktur, welche für den jeweiligen Anwendungsfall am sinnvollsten ist.

 

 

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