Telekom verliert 1 Million Festnetz-Kunden innerhalb eines Jahres

Höhere Kundenzahlen im Mobilfunk und bei TV-Angeboten

09. Mai 2013
Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom hat am Mittwoch die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2013 vorgelegt. Auf dem deutschen Markt führe das Unternehmen positive Trends fort, so die Telekom. Positives gab es vor allem in den Bereichen Mobilfunk und Glasfaser zu berichten. Insgesamt habe das Unternehmen im Festnetz-Bereich jedoch über 1 Million Kunden innerhalb eines Jahres verloren.

Höhere Kundenzahlen im Mobilfunk

Die Vertragskundenzahl im Mobilfunk stieg innerhalb der ersten drei Monate des Jahres um 441.000, teilte die Telekom mit. Ein Jahr zuvor habe das Unternehmen noch ein Rückgang um 107.000 Mobilfunkkunden registriert. Zum Neukundenwachstum hätten neben der der Wiederverkäufer (Service-Provider) auch 144.000 Neukunden unter den eigenen Marken Telekom und Congstar beigetragen. Innerhalb eines Jahres habe die Telekom 1,905 Millionen neue Mobilfunkkunden gewonnen und zählt nun rund 37 Millionen Nutzer in Deutschland. Auch beim Absatz von Smartphones meldet die Telekom einen Wachstum von 16 Prozent auf über einer Million Smartphones.

Mehr Glasfaser-Anschlüsse und weniger Festnetz-Kunden

Im Festnetz werden nach Angaben des Bonner Konzerns Glasfaser-Produkte immer wichtiger. Ihre Gesamtzahl (VDSL und FTTH) kletterte gegenüber dem ersten Quartal 2012 um 63 Prozent auf 1,1 Millionen. Allein im ersten Quartal 2013 hätten sich 156.000 Neukunden für Glasfaser-Zugänge entschieden. Davon stammten 46.000 Kunden aus dem Bereich Wholesale, im Wesentlichen aufgrund des mit den Mitbewerbern vereinbarten Kontingentmodells.

Die gesamte Anzahl von Festnetz-Kunden ging im Vergleich zum vergangenen Jahr jedoch zurück. Die Deutsche Telekom verlor 1,027 Millionen Festnetz-Kunden innerhalb der letzten 12 Monaten. Das Konzern zählt in Deutschland aktuell 22,113 Millionen Festnetz-Kunden. Davon würden nur 1,215 IP-basierte Anschlüsse nutzen. Dies ist zwar eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr, doch die Telekom will ja alle ihre Kunden auf IP-basierte Anschlüsse umstellen. In einem Interview Anfang des Monat bestätigte Deutschland-Chef der Telekom, Niek Jan van Damme, dass das Unternehmen bis 2018 alle Telefonanschlüsse auf IP-Technologie umstellen wolle. Nach den aktuellen Zahlen sind also noch rund 21 Millionen Kunden betroffen.

Bei den Breitbandanschlüssen hat die Telekom innerhalb eines Jahres nur leicht zugelegt und zählt 12,443 Millionen Anschlüsse. Dafür hat die Telekom deutlich mehr Kunden dazu gewonnen, die Fernseh-Angebote des Unternehmens nutzen. Das Konzern habe innerhalb eines Jahres 18 Prozent mehr Kunden bei IPTV- und Sat-Angeboten zugelegt und zählt jetzt 2,036 Millionen Nutzer in diesem Segment.

Weiterhin habe die Telekom mit 9,422 Millionen weniger TAL, also Kupferleitungen zu Kundenanschlüssen, an die Mitbewerber vermietet, als vor einem Jahr. Damit zeichnet sich weiter ein Trend ab, dass Kunden von DSL auf Kabelanschlüsse umsteigen. Dies bestätigt auch der Jahresbericht der Bundesnetzagentur, die 2012 erstmals einen Rückgang der DSL-Anschlüsse festgestellt hat. Demnach sollen Kunden vor allem zu Kabelnetzbetreibern gewechselt haben, die im vergangenen Jahr rund 800.000 neue Kunden für ihre Breitbandanschlüsse gewonnen haben.

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