Prognose: 35 Milliarden Euro Umsatz rund um Smartphones

Bitkom-Umfrage: 38 Prozent wollen immer das neueste Gerät

01. März 2021

Die Umsätze rund um Smartphones sollen auch im zweiten Coronajahr auf dem hohen Niveau bleiben. Der Branchenverband Bitkom geht davon aus, dass 2021 voraussichtlich 35 Milliarden Euro mit Smartphones, Apps, mobilen Telekommunikationsdiensten und Mobilfunkinfrastruktur in Deutschland umgesetzt werden. Den größten Anteil am Umsatz machen Daten- und Sprachdienste mit 20 Milliarden Euro (+0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) aus. Mit den Smartphones selbst werden voraussichtlich 10,9 Milliarden Euro (+0,3 Prozent) umgesetzt. In die Netzinfrastruktur für mobile Kommunikation fließen 2,1 Milliarden Euro (+2,9 Prozent), wobei Aufwendungen für Frequenzen, Gebäude und Bauarbeiten noch hinzukommen. Der App-Markt soll laut Bitkom-Prognose auf 2 Milliarden Euro (+11 Prozent) wachsen.

Smartphone-Markt: Umsatzprognose 2021
Smartphone-Markt: Umsatzprognose 2021 (Bild: Bitkom)

Acht von zehn Bundesbürgern nutzen ein Smartphone

Der Anteil der Smartphone-Nutzer in der Bevölkerung nimmt weiter zu - nach Bitkom-Berechnungen um 3 Prozentpunkte. 79 Prozent der Bundesbürger ab 16 Jahren nutzen Anfang 2021 ein internetfähiges Mobiltelefon (2020: 76 Prozent). Viele haben sogar mehr als ein Gerät im Einsatz. Während die Mehrheit (65 Prozent) mit einem Smartphone auskommt, nutzt mehr als ein Viertel (27 Prozent) zwei Geräte. Vier Prozent der Nutzer haben drei oder mehr Smartphones in Gebrauch, im Durchschnitt sind es 1,4 Geräte. Das zeigen Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Bevölkerungsumfrage im Auftrag des Bitkom.

Und die allermeisten Nutzer würden ihr Gerät sehr schätzen, so Bitkom weiter. Für praktisch alle Nutzer (95 Prozent) ist das Smartphone eine große Erleichterung im Alltag. Neun von zehn (88 Prozent) können sich ein Leben ohne die mobilen Geräte nicht mehr vorstellen. Gerade auch in der Corona-Pandemie ist das Smartphone für viele Menschen wichtig: 82 Prozent sagen, dass es ihnen geholfen hat, besser durch die Krise zu kommen. Fast drei Viertel (73 Prozent) würden lieber auf ein Auto verzichten als auf ihr Smartphone. Dennoch legen 23 Prozent der Nutzer bewusst Smartphone-freie Tage ein. Dieser Wert sei während der Corona-Pandemie jedoch stark gefallen - Anfang 2020 sagte noch jeder dritte Smartphone-Nutzer (33 Prozent), dass er tageweise bewusst auf das Gerät verzichtet.

Smartphones: Jeder Dritte hat mindestens zwei Geräte im Einsatz
Smartphones: Jeder Dritte hat mindestens zwei Geräte im Einsatz (Bild: Bitkom)

Smartphone-Kauf: Display, Akkulaufzeit und Preis entscheidend

Bei Neukauf waren die nutzer zu Beginn der Pandemie noch zurückhaltend. Erst im zweiten Halbjahr 2020 zog die Nachfrage dann an, so Bitkom. 2021 werden nach Bitkom-Prognose 22,1 Millionen Geräte (+0,1 Prozent) verkauft. Der Durchschnittspreis pro Gerät steigt auf dem 2020 erreichten Spitzenniveau nur noch minimal um einen Euro auf 495 Euro an (2020: 494 Euro). Eiens der Gründe seien viele günstige Modelle auf dem Markt. Außerdem überzeugen Smartphones im mittleren Preissegment mit einem größeren Funktionsumfang die Käufer.

Die Mehrheit der Nutzer legt laut Bitkom Wert auf ein möglichst aktuelles Gerät: Sechs von zehn (63 Prozent), die ihr Smartphone privat gekauft haben, hätten dies in den vergangenen zwölf Monaten getan, so der Digitalverband. Gut jeder Vierte (26 Prozent) hat sein Gerät erst in den vergangenen sechs Monaten gekauft. 38 Prozent sagen, sie möchten immer das neueste Modell. Wichtigste Kriterien bei einer Neuanschaffung sind die Verarbeitungsqualität und dabei insbesondere ein robustes Display (jeweils 91 Prozent) sowie die Akkulaufzeit und der Preis (jeweils 88 Prozent). Die Größe des internen Speichers ist für 80 Prozent ein bedeutendes Kriterium beim nächsten Smartphone-Kauf, gut zwei Drittel (68 Prozent) geben dies für die Kameraqualität an. Für ähnlich viele (63 Prozent) soll das nächste Smartphone 5G-kompatibel sein, mehr als jeder Zweite (57 Prozent) sieht die Gesichtserkennungsfunktion als essenziell an. Im Vergleich dazu sei die Marke eines Geräts für viele nicht entscheidend: Mit 55 Prozent gibt dies nur gut die Hälfte an.

Trotz der zum Teil hohen Erwartungen an die Leistung neuer Smartphones würden Verbraucher am liebsten nur moderate Preise für neue Geräte zahlen. Im Durchschnitt wollen Nutzer für ihr nächstes Smartphone 200 Euro ausgeben, 7 Euro mehr als im Vorjahr. 15 Prozent sind bereit, 300 bis 499 Euro zu investieren. Lediglich 6 Prozent wollen 500 Euro und mehr bezahlen.

Einsteigertarife werden wichtiger

Die Kosten - auch bei den mobilfunktarifen - spielen für die meisten Verbraucher eine herausragende Rolle, so Biktom weiter. Für 93 Prozent muss der Anbieter ihrer Wahl möglichst günstig sein, ein Anstieg um 17 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahresanfang 2020. Drei Viertel (74 Prozent) sagen zudem, dass ihnen ein attraktives Kombiangebot aus Smartphone und Tarif besonders wichtig ist. Gleichzeitig erwarten nahezu alle Privatnutzer (98 Prozent) eine hohe Netzabdeckung, im Vorjahr gaben dies 90 Prozent an. Für 72 Prozent ist der Kundenservice entscheidend bei der Wahl eines Mobilfunkanbieters.

»Corona macht die Verbraucher anspruchsvoller: Top-Geräte, gute Netzabdeckung, niedriger Preis – darum geht es«, so Bitkom-Präsidiumsmitglied Markus Haas.

Das Interesse an 5G ist auch bei Privatverbrauchern stark gestiegen. Anfang 2020 sagten noch 46 Prozent, dass 5G-Fähigkeit beim Smartphone-Kauf für sie wichtig sei, jetzt sind es fast zwei Drittel (63 Prozent).

Quelle: Mitteilung von Bitkom

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