Glasfaser, 5G oder DSL als Internetverbindung der Zukunft?

Optionen für einen schnellen Internetzugang

17. Januar 2024

Ein Internetanschluss gehört schon länger zu den Grundbedürfnissen. Ohne eigenen Zugang zum Internet sind so wichtige Dinge wie Internetbanking oder die Arbeit im Homeoffice unmöglich. Bei der Geschwindigkeit der Internetverbindung gibt es hingegen weiterhin große Unterschiede. Nicht jeder hat Zugang zu schnellem Internet – und nicht jeder benötigt einen Breitbandzugang. Ein Blick auf verschiedene Szenarien und geeignete Lösungen.

Glasfaserkabel

Diese Optionen haben Nutzer für einen schnellen Internetzugang

Lange Zeit war das Festnetz die einzige Option für eine zuverlässige Internetverbindung. Inzwischen gibt es jedoch eine Reihe von Alternativen, die durchaus interessant sind. In erster Linie ist dies ein Breitbandanschluss über Glasfaser. Der Glasfaserausbau in Deutschland ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen. So konnten im Sommer 2023 erst rund 33 Prozent der deutschen Haushalte Glasfaser nutzen.

In den meisten anderen Regionen ist DSL weiterhin der Standard, der flächendeckend zur Verfügung steht. Jedoch gibt es selbst im Jahr 2023 noch einzelne Bereiche, in denen DSL nicht oder nur eingeschränkt verfügbar ist. Die Alternative hier und generell ist mobiles Internet. Seit 4G / LTE ist mobiles Internet eine echte und stabile Option für Privathaushalte und Unternehmen. Mit 5G gibt es inzwischen den noch deutlich schnelleren und stabileren Nachfolger. Im Vergleich zum Glasfaserausbau ging der Aufbau des 5G-Netzes schneller voran. Laut der Bundesnetzagentur liegt die Abdeckung im Oktober 2023 bereits bei 90 Prozent des Gebietes Deutschland.

Die tatsächlichen Unterschiede zwischen den verschiedenen Internetverbindungen zeigt sich erst bei einem Blick auf die möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten. Die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit der Internetanschlüsse in Deutschland steigt kontinuierlich und lag im Herbst 2023 bei etwa 88 MBit/s.

Das klassische DSL ist mit maximal 16 MBit/s, die oftmals gar nicht erreicht werden, inzwischen am unteren Ende der Internetverbindungen angekommen. Mit VDSL sind bis zu 250 MBit/s möglich, wobei in der Realität meist 25 bis 100 MBit/s angeboten werden. Internet über Kabel bewegt sich ebenfalls in diesem Bereich. Deutlich schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten lassen sich mit Glasfaser realisieren. Kunden können hier ohne Weiteres 1.000 MBit/s erhalten. Mobiles Internet mit 5G für zu Hause erlaubt hingegen Downloads mit 500 MBit/s, technisch ist sogar noch mehr möglich.

Die typische Familie und die Anforderungen an die Internetnutzung

In Familien kommt es immer häufiger vor, dass die Bandbreite des Internets nicht für alle Nutzer ausreicht. Der Grund dafür liegt in der deutlich gestiegenen Nutzung von Onlinediensten. Während die Kinder Videos auf YouTube betrachten oder an der Konsole im Internet spielen, nutzt ein Elternteil im Wohnzimmer Streaming für eine Liveübertragung und der andere Elternteil überträgt Daten für die Arbeit. Dann stottert die Videowiedergabe, Datenübertragungen dauern ewig und niemand ist zufrieden.

DSL 16.000 ist für die meisten Familien aus diesem Grund nicht mehr ausreichend, vor allem, wenn es sich um Haushalte mit vier oder mehr Personen handelt. Dann ist es sinnvoll, auf VDSL mit Vectoring oder direkt einen Glasfaseranschluss umzusteigen. Sind an der eigenen Adresse diese Optionen nicht verfügbar, lässt sich zusätzlich Internet über LTE oder 5G nutzen. Dann wird ein zweites Netzwerk aufgebaut, zum Beispiel für alle kabellosen Endgeräte, die per WLAN auf 5G oder LTE ausweichen. Oftmals löst dies das Problem.

Arbeiten im Homeoffice – was muss die Internetverbindung leisten?

Das Homeoffice hat ab 2020 einen enormen Zulauf erfahren. Dazu arbeiten immer mehr Menschen selbstständig von zu Hause und nutzen somit faktisch ebenfalls ein Homeoffice. Ein zentraler Punkt für das Homeoffice ist der Internetzugang.

Damit Mitarbeitende im Homeoffice effektiv arbeiten können, muss die Internetverbindung einige Mindeststandards erfüllen. Dabei zeigt sich, dass die Anforderungen im Homeoffice sich von anderen Szenarien unterscheiden und beispielsweise die einer normalen Familie überschreiten.

Das liegt an den speziellen Anwendungen und Arbeiten, die im Homeoffice warten. Häufig sind beispielsweise Videokonferenzen. Diese verbinden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich im Büro und irgendwo anders im Homeoffice befinden. An diesem Punkt ist vor allem die Upload-Kapazität wichtig. Über den Upload gelangen das eigene Bild sowie die Sprache zu den anderen Teilnehmern der Videokonferenz.

Die offiziell von Microsoft empfohlene Upload-Geschwindigkeit liegt bei mindestens 1,5 MBit/s, als optimal gibt der US-Softwarekonzern 4 MBit/s an. Tatsächlich erreichen dies bereits Leitungen wie DSL 16.000 nicht. Auch Internet über Kabel liefert nicht immer die optimalen 4 MBit/s. Dazu kommt, dass die Internetverbindung im Homeoffice oftmals mit anderen Nutzern geteilt wird. Das können die Kinder im Nebenzimmer oder auch Geräte im Smart Home sein. Dieser Punkt sollte also unbedingt berücksichtigt werden.

Außerdem erfolgt zwischen Homeoffice und Arbeitgeber häufig ein Austausch größerer Datenmengen. Der Download von neuen Projektinformationen oder auch der Upload von fertigen Arbeiten sind typische Szenarien. Hier entscheidet die Art der Arbeit, wie umfangreich solche Datentransfers sind. Bei DSL 16 MBit/s dauert der Download einer Datei mit sieben GB rund eine Stunde. Stehen 100 MBit/s Datenbandbreite zur Verfügung, ist die Übertragung hingegen nach weniger als zehn Minuten abgeschlossen.

Eine gute Internetanbindung für das Homeoffice benötigt also einen Upload von 10 MBit/s und einen Download von mindestens 50 MBit/s oder mehr. Dies lässt sich in der Regel mit Glasfaser oder auch 5G erreichen.

Streamer und Influencer – wenn die Internetverbindung wichtig für das Einkommen ist

Eine spezielle Situation sind Streamer, also Personen, die Live-Videoinhalte im Internet bereitstellen. Solche Tätigkeiten stellen enorme Anforderungen an den Upload. Aus dem Tätigkeitsbericht der Bundesnetzagentur für 2022/23 geht hervor, dass für etwa 75 Prozent der deutschen Haushalte mindestens ein Gigabitanschluss zur Verfügung steht. Oftmals bietet ein solcher Anschluss auch ausreichend Upload für Streamer.

Der Internetanschluss sollte beim Streaming in 4K mindestens zehn MBit/s, besser sogar 20 MBit/s, bieten. Das ist der Fall bei Breitbandanschlüssen über Glasfaser und auch 5G für zu Hause ist dafür geeignet. LTE und VDSL erreichen hingegen mit etwa zehn MBit/s diese Marke nur knapp.

Bild: Michael Schwarzenberger auf Pixabay

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