TÜV-Studie: Keine Gefahr durch Mobilfunksender

Messwerte in NRW deutlich unter gültigen Grenzwerten

19. November 2003
Die Felder von Mobilfunksendeanlagen in Nordrhein-Westfalen liegen weit unterhalb der gesetzlich gültigen Grenzwerte. Das ist das Ergebnis einer Messreihe, die der TÜV Nord im Auftrag des Informationszentrums Mobilfunk e. V. (IZMF) durchgeführt hat. Die Messwerte unterschreiten in der Regel sogar die von der Verbraucherzentrale NRW empfohlenen Vorsorgewerte.

Ziel der Messreihe war es, einen sachlichen Beitrag zum Verständnis des Mobilfunks zu leisten. Um ein Höchstmaß an Unabhängigkeit und Bürgernähe zu garantieren, waren 20 Kommunen im Vorfeld aufgefordert worden, selbst Standorte und Messpunkte zu benennen. Gemessen wurde daher vorwiegend in Kindergärten, Schulen und Kliniken aber auch im Wohnbereich von Anwohnern. Dabei fanden die TÜV-Experten an über 100 Messpunkten nur elektromagnetische Felder in minimaler Höhe. Selbst der höchste ermittelte Wert der Messreihe erreicht bei maximaler Auslastung der Mobilfunkanlage nur 0,09 Prozent des gültigen Grenzwertes bezogen auf die Leistungsflussdichte.

«Von einer gesundheitlichen Gefährdung kann bei diesen geringen Feldstärken keine Rede sein», so das Fazit von Dr. Andreas Wojtysiak von der Universität Witten-Herdecke.

Die TÜV-Messungen erbrachten noch eine Reihe weiterer Erkenntnisse: So liegen die Immissionen benachbarter Sendestationen im Wohnbereich teilweise in derselben Größenordnung oder sogar noch unter denen von schnurlosen Telefonen. Ferner resultiert aus der Mehrfachnutzung eines Standortes etwa durch die Aufrüstung mit Antennen des neuen UMTS-Mobilfunknetzes nicht automatisch eine Verdopplung der Gesamtimmission, wie die Messergebnisse an den untersuchten Standorten mit Mehrfachnutzung in Nordrhein-Westfalen deutlich zeigen.

«Hunderte von interessierten Bürgerinnen und Bürgern haben sich in den letzten Wochen im Rahmen der öffentlichen Veranstaltungen und bei unserer Hotline über die tatsächlichen Immissionen von Mobilfunkanlagen in NRW informiert», beschreibt Dagmar Wiebusch, Geschäftsführerin des Informationszentrums Mobilfunk in Berlin, die Reaktion auf die TÜV-Studie. «Angesichts des regen Interesses planen wir, die Mess- und Veranstaltungsreihe im kommenden Jahr auch in anderen Bundesländern fortzuführen», so Wiebusch.

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