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Mobilfunkanbieter für weniger Plastikmüll
Umweltfreundliche Starter-Sets und mehr
Der Plastikmüll im Meer, über den derzeit viel berichtet wird, hat mehrere Ursachen. Ein Teil davon sind sicherlich Plastikabfälle, insbesondere Kunststoff-Tüten und weitere Kunststoff-Verpackungen. Doch wie trägt die Telekommunikationsbranche dazu bei, diesen Plastik-Müll zu reduzieren oder gar zu vermeiden. In diesem Artikel schauen wir einige Maßnahmen an.
Nachhaltige Verpackung
Viel Plastik kommt bei der Verpackung von Elektrogeräten zusammen. Dazu zählen auch Smartphones und Tablets. Wobei die Hersteller inzwischen anfangen, Kunststoffverpackungsmaterialien durch Papier und andere umweltfreundliche Materialien zu ersetzen. So hat zum Beispiel Samsung Anfang des Jahres angekündigt, bei Smartphones, Tablets und Wearables das Plastikmaterial für Halterungen in den Verpackungen durch Zellstoffe zu ersetzen. Auch andere Hersteller nutzen dafür zum Teil umweltfreundlichere Materialien wie recyceltes Papier. Auch auf zusätzliches Benutzerhandbuch verzichten die Mobilfunkanbieter auch immer mehr und drucken die Anleitungen auf die Innenseiten der Verpackung. Damit lässt sich auch das unnötige Material sparen.
Weniger Plastik durch kleinere SIM-Karten
Für viel eigentlich unnötiges Plastik sorgen auch die SIM-Karten. Der eigentliche Chip benötigt, je nach Format, vergelichsweise wenig Plastik als Basishalterung. Doch dazu kommt noch der SIM-Karten-Träger, der bisher noch den Scheckkartenformat (85,6 x 54 mm) hat. Dies war zu den Anfangszeiten von Mobilfunk noch notwendig. Doch heute kommen die deutlich kleineren Karten wie Micro-SIM (15 x 12 mm) und Nano-SIM (8,8 x 12,3 mm) zum Einsatz. Es liegt also nahe, auch die zugehörige Halterung kleiner zu machen.
Mit dem Start des Telekom Tarif bei Edeka Smart hat Edeka gleich auf Nachhaltigkeit geachtet und den SIM-Kartenträgers halbiert. Zudem werden für neue Starterpakete umweltfreundliche FSC zertifizierte Verpackungs- und Verbrauchsmaterialien – wie das neue ressourcenschonende Graspapier – verwendet. Dazu gab es vor einem Jahr ein Kooperationsprojekt zusammen mit World Wildlife Fund: Pro verkauftem Startset wurde das WWF Waldschutzprogramm der Umwelt- und Naturschutzorganisation mit einem Euro unterstützt.
Erster Starterset mit kleinem SIM-Karten-Halter und umweltfreundlicher Verpackung (Bild: Edeka Smart)
Inzwischen stellt die Telekom auch weitere Mobilfunkmarken auf den kleineren SIM-Karten-Träger um, um so den unnötigen Plastikmüll zu vermeiden. Bis Ende des Jahres 2018 konnten durch die Edeka Smart Karte und die Umstellung weiterer Partner bereits rund 3,8 Tonnen Plastik vermieden werden, erklärte die Telekom im März. Nach Schätzung des Unternehmens sollen durch die kleinere SIM-Halterung in diesem Jahr 17,5 Tonnen weniger Plastikmüll in Deutschland anfallen. Auch andere Mobilfunkanbieter folgen diesem Beispiel. So hat auch Telefónica angekündigt, auf Half-SIM-Trägerformat umzusteigen. Der Mobilfunkanbieter will so zukünftig mehr als 30 Tonnen Plastik pro Jahr einsparen.
Noch weniger Plastik wird benötigt, wenn die Anbieter auf die eSIM umsteigen. Diese ist bereits fest im Endgerät verbaut und wird je nach Vertragsprofil entsprechend umprogrammiert. Hierfür fallen künftig gar keine Plastikmengen oder Transportkosten mehr an. Zu den eSIM-fähigen Smartphones gehören beispielsweise die neuen iPhone-Modelle von Apple sowie das iPad Pro 2018. Auch aktuelle Wearables wie Apple Watch Series 3 und 4 und Samsung Galaxy Watch LTE können die eSIM nutzen. Neben o2 bietet auch Vodafone die eSIM statt Plastikkarte seinen Mobilfunkkunden an.
Verzicht auf Plastik-Tüten
Für einen großen Anteil an Plastikmüll sind Plastiktüten verantwortlich. Auch hier sind die Telekommunikationsunternehmen gefragt. Meistens werden schon seit Jahren keine Plastiktüten mehr in den Shops der Mobilfunkanbieter ausgegeben. Damit sind die Anbieter bereits einen Schritt weiter, als manche Lebensmittelhändler.
Fazit
Mit diesen Maßnahmen tragen die Unternehmen bereits dazu bei, Plastikmüll zu vermeiden. Leider werden die Ergebnisse oft nicht sofort sondern erst in einigen Monaten oder Jahren sichtbar. Denn zum Beispiel die Umstellung auf die kleineren SIM-Karten-Halter erfolgt nicht sofort und die bereits produzierten größeren Halter werden noch weiter verwendet. Zu den weiteren Maßnahmen für mehr Klimaschutz gehört auch die Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien. Hier haben die Anbieter zwar Planungen, doch noch ist die komplette Umstellung nicht vollzogen. Es ist also noch einiges möglich, was die Telekommunikationsanbieter für den Klima machen können.