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Die 5G Frequenzauktion ist eröffnet
So läuft der Poker um den neuen Mobilfunkstandard
Die Bundesnetzagentur hat am heutigen Dienstag an ihrem Standort in Mainz die Frequenzauktion eröffnet. Die Mobilfunkanbieter können nun Frequenzblöcke zum aufbau des künftigen 5G Mobilfunknetzes ersteigern.
Mobilfunk-Basisstation (Bild: Telefónica)
»5G ermöglicht Deutschland den Schritt in die digitale Zukunft. Es ist gut, dass die Versteigerung nun beginnt und wir damit den weiteren Ausbau der Mobilfunknetze in Deutschland fördern können«, so Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. »Die Auktion legt die Entscheidung, welche Frequenzen wichtig sind, in die Hände der Unternehmen. Die Unternehmen sollen über ihr Bietverhalten zeigen, was ihnen die Frequenzen wert sind. Eine Erlösmaximierung ist nicht Ziel der Bundesnetzagentur«.
Die Mobilfunkanbieter können Frequenzblöcke in den Bereichen 2 GHz und 3,4 GHz bis 3,7 GHz ersteigern. Insgesamt werden 41 Frequenzblöcke versteigert, der Umfang des Frequenzspektrums beträgt 420 MHz. Diese Frequenzen zeichnen sich durch eine vergleichsweise geringe Reichweite und umso höhere Kapazitäten aus, betont die Bundesnetzagentur. Weiterhin führt die Behörde aus, dass die Frequenzen versteigert werden, weil die Nachfrage nach Frequenzen die verfügbaren Frequenzen übersteigt. Zur Auktion wurden die Unternehmen Drillisch Netz AG, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, Telekom Deutschland GmbH und die Vodafone GmbH zugelassen.
Ablauf der Versteigerung
Die Versteigerung findet unter hohen Sicherheitsanforderungen statt. Die Bieter geben ihre Gebote in voneinander getrennten Räumen in einem autarken Versteigerungsnetzwerk ab.
Die 41 Frequenzblöcke werden gleichzeitig versteigert und Bieter können Gebote auf mehrere Blöcke abgeben. Gebote müssen in definierten Gebotsschritten abgegeben werden. Dabei gilt für jeden Block ein Mindestgebot zwischen 1,7 und 5 Mio. Euro.
Spätestens nach einer Stunde endet eine Auktionsrunde. Die aktuellen Höchstgebote auf jeden Block werden unmittelbar im Internet veröffentlicht und im Öffentlichkeitsraum am Standort der Bundesnetzagentur in Mainz bekannt gegeben. Die Versteigerung endet, wenn auf keinen Block weitere valide Gebote eingehen. Damit lässt sich die Dauer der Versteigerung nicht prognostizieren. Die Ergebnisse der Versteigerungsrunden werden unter www.bundesnetzagentur.de/auktion2019 veröffentlicht.
Versorgungsauflagen
Erfolgreiche Bieter müssen bis Ende 2022 jeweils 98 Prozent der Haushalte je Bundesland und alle Bundesautobahnen, die wichtigsten Bundesstraßen und Schienenwege mit mindestens 100 MBit/s versorgen. Bis Ende 2024 sollen alle übrigen Bundesstraßen mit mindestens 100 MBit/s, alle Landes- und Staatsstraßen, die Seehäfen und wichtigsten Wasserstraßen und alle übrigen Schienenwege mit mindestens 50 MBit/s versorgt werden. Gegen diese Auflagen gab es großen Widerstand seitens der Mobilfunkanbieter und sogar Klagen.
Bitkom-Präsident Achim Berg erklärte zum Start der 5G-Frequenzauktion: »Die Frequenzauktion ist der bislang wichtigste Meilenstein auf Deutschlands Weg in das 5G-Zeitalter. Die teilnehmenden Unternehmen stehen vor schwierigen und wirtschaftlich schwerwiegenden Entscheidungen. Die Auktion wurde von politischen Grundsatzdiskussionen überlagert und es wurden Erwartungen an die 5G-Netze geschürt, die mit dem jetzt zu vergebenden Frequenzspektrum schlicht nicht zu erfüllen sind. Gleichzeitig werden die Unternehmen in ein Auflagenkorsett gezwungen, das die Wirtschaftlichkeit der geplanten Investitionen in Frage stellt. Unklar bleibt weiterhin, ob die Vergaberegeln überhaupt rechtmäßig sind. Zudem wurden regulatorische Maßnahmen angekündigt, die nach Abschluss der Auktion das Wettbewerbsumfeld stark verändern können. Damit steht das gesamte Verfahren auf tönernen Füßen. Noch nie war eine Frequenzauktion mit ähnlichen Unsicherheiten behaftet. In einigen Wochen werden wir wissen, wer den Zuschlag erhält und zu welchem Preis. Und dann muss es darum gehen, die verwaltungsrechtlichen und verwaltungspraktischen Hürden für einen schnellen Netzausbau aus dem Weg zu räumen, damit neue Mobilfunkmasten für eine bessere Versorgung aufgebaut und einfacher genehmigt werden.«
Quelle: Mitteilungen der Bundesnetzagentur und Bitkom
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